Die hübsche Verkleidung lässt vermuten, dass diese Indian FTR aus Italien stammen könnte. Aber wir liegen falsch …

»Im Großen und Ganzen freie Hand«, Markus Krasser hatte Glück, sein Kunde hatte Vertrauen. Und wir wissen aus Erfahrung, aus solchen Vorgaben entstehen oft die schönsten Motorräder. So kam es, dass der Indian FTR, die normalerweise gut als Scrambler, womöglich auch als Flat Tracker funktioniert, die Ehre zuteil wird, eine formschöne Halbschale zur Schau zu tragen. Das macht sie außergewöhnlich, wobei ihr Erbauer Markus das etwas anders sieht.

Indian FTR – Der Tank machte Sorgen

»Wir machen schon recht anspruchsvolle Umbauten, da ist dieser fast normal.« Wir, das ist seine Firma Styrian Motorcycles aus Österreich, bekannt für überaus krasse Custom-Projekte – in der Regel auf Indian-Basis, da Markus Vertragshändler der Marke ist. Herausforderungen gab es beim »fast normalen« Umbau trotzdem, vor allem der Tank machte Sorgen. Dieser liegt bei der Indian unterhalb der Sitzbank und geht bis zum Heck. Da eben jenes aber tiefer kommen sollte, musste das Benzingefäß abgeschnitten werden. »Haben wir schon oft gemacht«, sagt Markus, »aber eben nicht mit Tanks aus Kunststoff.« So wurde erstmal mit verschiedenen Schweißstäben und dergleichen probiert, bevor es ans Eingemachte geht, »bis jetzt hält er dicht«, freut sich der Customizer.

 

In der Verkleidung steckt der Original-Scheinwerfer

In der Verkleidung steckt der Original-Scheinwerfer. Dagegen ist die Frontverkleidung ein Klacks. Sie stammt von einer Yamaha RD 350 und wurde entsprechend angepasst. Und wer meckert, dass das Bike kein Kennzeichen trägt: Das ist Absicht, damit die Fotos schöner werden. Im Normalbetrieb wird der Kennzeichenhalter einfach an die Schwinge angeschraubt.

smc-design.at

Arbeitet seit 1996 für den Mannheimer Huber Verlag, gehört seit 2005 zum festen CUSTOMBIKE-Magazin-Team und steuert seit 2013 das ansonsten männerbevölkerte CUSTOMBIKE-Schiff als Chefredakteurin. Beruflich hat sie jeden großen und kleinen Customtrend der letzten zwanzig Jahre mitgemacht, glaubt aber letztlich an den Erfolg von Bodenständigkeit und Konstanz – auch die Maxime für die Arbeit an Deutschlands ältestetem Magazin für umgebaute Motorräder. Sie selbst pflegt beste Kontakte in die Umbau- und Schrauberszene, nicht nur in Deutschland, weiß meistens genau, wer gerade an was baut, und berichtet mit Vorliebe über die Geschichten hinter den Motorrädern und über echte Petrolheads, die das Customizing von ganzem Herzen leben. Fürs private Zweiradglück genügt ihr eine Honda CB 400 Four, mit Baujahr 1977 gerade mal ein Jahr älter als die Chefin. Aktuell steht die Honda allerdings auf der heimischen Hebebühne und soll bald in neuem Glanz erstrahlen – a bikers work is never done.