Diese BMW R 80 RT, wurde auf einem schmalen Budget erbaut. Das Ergebnis kann sich trotzdem sehen lassen

Es sollte genau dieser Flat-Twin-Chopper sein, den wir zum Jubiläum zeigen wollten. Zwar nicht mehr taufrisch, aber so herrlich rotzig, dass wir ihn abschlotzen könnten. Das Low-Budget-Projekt kam zustande, weil gerade eine abgerittene R 80 RT von 1983 in der Werkstatt stand. Auf die Idee, das Rahmenheck abzuschrauben und es durch Streben zu ersetzen, sind schon ein paar Leute vorher gekommen. Das ist noch immer der sicherste Weg, aus der /5er-Linie einen glaubwürdigen Chopper zu machen.

BMWs haben keine Trockensumpfschmierung, deshalb stecken in dieser Öltank-Attrappe die ­Elektrik »und der ganze Klumbatsch«

Dazu kommt eine Gabel mit Brücke aus der hauseigenen Fertigung des Kradwandlers, der auch unter dem Label »DSR-Suzuki« firmiert. Richtig gelesen, der Kradwandler macht auch Suzuki, residiert im Saarland, heißt Dirk Spaniol und kommt eigentlich aus der Supermoto-Szene. Als solcher weiß er, was ein Nachlauf ist, und was er berücksichtigen muss, wenn er eine 80er-Jahre-BMW mit einem 21-Zoll-Vorderrad von Harley versieht: »Ich habe den Gabelwinkel verändert, der hat nun einen Rake von sechs Grad.

BMW R 80 RT – Sketchy Ride

Durch die Absenkung der Hinterradschwinge habe ich vorne auch noch eine Lenkkopfwinkel­anhebung von weiteren sechs Grad erreicht. Macht unterm Strich zusätzliche 12 Grad.« Der Gabelstabilisator ist da nur noch drangeblieben, weil der Kradwandler ihn vergessen hat. Ebenso vergessen hat er die hinteren Blinker. Und für die Zündspulen gab es eben keinen Platz mehr, wo er sie hätte verstecken können.

Die AMF-Linien sind von Hand gezogen. »Ich bin fast verzweifelt«, klagte der Kradwandler anschließend

Und weil auch noch die Vorderradbremse fehlt, die der Kradwandler aber easy nachrüsten kann, sei eines klargestellt: Wer mit dieser BMW unterwegs ist, der ist es auf eigene Rechnung. Dafür war das Bike um so billiger, es war ja ein Low-Budget-Projekt. Ein sehr cooles.

 

Carsten Heil, hat die typische Zweiradkarriere der 80er-Jahre-Jugend durchgemacht: Kreidler Flory (5,3 PS), 80er-Yamaha DT und mit achtzehn dann die erste 250er Honda. Nach unzähligen Japanern über Moto Guzzi ist er dann schließlich bei Rohrrahmen-Buell gelandet. Seit 1992 mit Fotoapparat und Schreibgerät in Sachen Kradkultur unterwegs.