Ein Honda CB 750-Bobber, tiefer gelegt durch ungefederte eiserne Struts: Das war Steve »Baz« Basarichs Szene-Einstand
Baz lebt im Mittleren Westen der USA, das ist Harley-Davidson-Land. Dort sind die Twins aus Milwaukee unbestritten die Nummer eins. Und während es drüben für modifizierte Harleys eine Vielfalt an Magazinen gibt, blieb dem US-Biker in Sachen seiner Honda CB 750 eigentlich nur die Möglichkeit, das Netz abzuchecken. Baz fand die Website hondachopper.com und damit einen grandiosen Ideengeber. Eine alte, lange Springergabel aus den Siebzigern hatte er irgendwo bei einem Bekannten rumstehen sehen.
Rahmen nach Maß
Der verkaufte ihm das gute Teil und mit den Abmessungen der Gabel wandte er sich an die Rahmenbauer von CycleOne. Zusammen mit den Größenangaben der geplanten Räder konnten sie dort die Dimensionen des Rahmens, den Baz brauchte, ermitteln. »Red und Kate rieten mir zu einem 25 Zentimeter höheren und 15 Zentimeter längeren Rahmen mit 42° Lenkkopfreckung. Ich entschied mich außerdem für ein leicht durchgebogenes, vorderes Singledowntube-Rahmenrohr«, erinnert sich Baz.

Baz und seine Freunde bohrten derweil den Vierzylindermotor auf 836 ccm auf, versahen ihn mit bewährten Teilen wie Wiseco-Kolben, ARP-Stehbolzen, einer WebCam-Nockenwelle und der Dyna-S-Zündung. »Ich baute die 4-in-1-Auspuffanlage so, dass die Krümmer den Motor eng umschlangen, um in Kurven keinen Bodenkontakt zu kriegen. Ein kecker, flach gehaltener Sammler im NASCAR-Stil bot die einzige Möglichkeit seitlich unter dem Rahmen rauszukommen.«
Chopperlike, vorn keine Bremse
Baz hatte sich also auch hier seine Gedanken gemacht. Die damit nicht einzudämmende Lautstärke war ihm allerdings gleichgültig. Auch beim Vorderrad folgte er der »Illegal-Scheißegal«-Route. Er speichte eine überarbeitete Hallcraft-Spoolhub – eine bremsenlose Vorderradnabe, mit der Optik einer Garnspule – mit Edelstahlspeichen von Buchanan`s in eine Felge mit 21 Zoll ein.

Hinten allerdings kam ein komplett verchromtes Rad einer 1999er Softail zum Einsatz. »Den hinteren Fender machte ich aus zwei zerschnittenen Anhängerschutzblechhälften. Um das Ding dem Reifenradius anzupassen, schnitt ich seitlich zigmal mit der Flex rein, bog es passend, verschweißte und verputzte alles. Eine Heidenarbeit, dagegen war das Anpassen der Sissybar ein Kinderspiel.«
Honda CB 750 Four mit Westcoast-Benzintank
Der Benzintank kam von Jesse James und der Öltank stammt vom Teilemarkt. »Den Batteriekasten und die Elektronikabdeckung aus Edelstahlblech habe ich selbst gebaut.« Den Lackierauftrag vergab Baz an Tom Summers. »Tommy knocked this paint job out of the park« … behauptet Baz, und er meint mit diesem Ausspruch, der seine Wurzeln im Baseball-Slang hat, dass Tommy Summers die Lackarbeiten absolut exzellent hingekriegt hat.

Während der Bauphase seines Choppers hat er so viele neue Bekanntschaften geschlossen, so viel Unterstützung erlebt: »… wenn ich nur an die Briefkastenonkels aus dem Forum denke! Und unglaublich, wie meine Frau Sue hinter mir stand. Ohne sie alle hätte ich den Big Red One Chopper nie bauen können!«

Horst Heiler
Jahrgang 1957, ist nach eigenen Angaben ein vom Easy-Rider-Film angestoßener Choppaholic. Er bezeichnet sich als nichtkommerziellen Customizer und Restaurator, ist Mitbegründer eines Odtimer-Clubs sowie Freund und Fahrer großer NSU-Einzylindermotorräder, gerne auch gechoppter. Als Veranstalter zeichnete er verantwortlich für das »Special Bike Meetings« (1980er Jahre) und die Ausstellung »Custom and Classic Motoräder« in St. Leon-Rot (1990er Jahre). Darüber hinaus war er Aushängeschild des Treffens »Custom and Classic Fest«, zunächst in Kirrlach, seit 2004 in Huttenheim. Horst Heiler ist freier Mitarbeiter des Huber Verlags und war schon für die Redaktion der CUSTOMBIKE tätig, als das Magazin noch »BIKERS live!« hieß. Seine bevorzugten Fachgebiete sind Technik und die Custom-Historie. Zudem ist er Buchautor von »Custom-Harley selbst gebaut«, das bei Motorbuch Stuttgart erschienen ist, und vom Szene-Standardwerk »Save The Choppers!«, aufgelegt vom Huber Verlag Mannheim.
Wird derzeit umgestaltet – auf Japan-Look in weiss mit rot.
Der Scheiss ist von AME in den späten 70ern – frühen 80ern zu hauf auf Deutschlands Straßen geschmissen worden…. Jeder der genug Geld hatte ist nach Duisburg Meiderich und später zu P. Bruns nach Düsseldorf nach AME gefahren und dachte er ist Peter Fonda in Easy Rider… Dabei war es ein Haufen Dreck auf dem man gesessen hat wie auf einem Schwangerem Kamel… Mehr nicht…. Dafür waren dann schnell mal mit allen Chromteilen (Die man natürlich auch haben musste) 50000 – 60000 Mark weg…. Und in der nächsten Saison wünschte man das man sich lieber gleich ne Harley gekauft hätte….… Weiterlesen »
Wenn sich der AME-Kommentar auf meine Honda bezogen haben sollte….. Diese 750 Four ist keine AME…..
H7 von AME sieht schon anders aus…. 😁
AME war in Schauenburg bei Kassel und Vorreiter für Chopper Teile mit TÜV. Da hat es noch nicht mal die komischen Softchopper gegeben. Wenn du nur einen anderen Lenker oder Tank oder eine selbstgebaute Sissibar drangebaut hast bist du nicht selten vom TÜV vom Hof gejagt worden. Das war Anfang der 80ziger… und eine tolle Zeit.