Den kennen wir doch! Renés Harley-Davidson Panhead hatten wir schon mal im Magazin gezeigt, jetzt schieben wir ihm den Silberpokal in unserem 2022er Wettbewerb nach. 2247 Punkte gab’s für den cleanen Bobber
Ich hab die komplett zerrissen, da geht gar nix«, erzählt uns René, als wir ihn über seinen zweiten Platz im Wettbewerb informieren. A biker’s work ist eben never done, und René hatte nicht zwingend mit einer vorderen Platzierung gerechnet. Seine Harley-Davidson Panhead ist ja schon ein paar Jahre alt, der Umbau stammt aus der ersten Post-Covid-Ära – falls sich da noch einer dran erinnert.
Auf der anderen Seite üben Bobber eben eine nimmermüde Faszination aus, die mag jeder, das ist immer knuffig, da können sich alle drauf einigen. Und so gesehen ist der zweite Platz eben doch etwas, mit dem man rechnen konnte. Es sei denn, am Ende durfte René zwar in Bad Salzuflen seinen Pokal entgegennehmen, seine Panhead war aber eben nicht dabei. Und so wie ihr sie auf diesen Seiten seht, wird sie auch nie mehr aussehen. Von daher hier noch ein kleiner Abschiedsgruß an den Silbersieger.
Harley-Davidson Panhead – Die Reifen geben die Linie
Im Winter 2020 hatte René, der gelernte Schlosser, seinen ersten Motorrad-Umbau vollendet. Dass es ein Bobber werden sollte, war klar, und im Prinzip geben die Reifen dem Rest der Panhead die Linie. Springergabel und Starrrahmen waren ebenfalls gesetzt. Letzterer ist das geringste Problem, die Panhead ist im Fahrwerk original aus 1950. Der Motor allerdings stammt nicht aus einem alten Baujahr, der Wishbone-Rahmen trägt einen Klonmotor in sich – zusätzlich mit Aftermarket-Knuckle-Köpfen versehen. René baut den Motor im ersten Schritt auf die Panhead-Optik zurück, vieles gelingt, ein paar Tiefschläge gibt es trotzdem. So erweist sich der Öltank mit seinen Finnen zwar als optisch hübsch, hat allerdings auch Macken. »Der war schlicht undicht«, erklärt René, »und musste später noch ordentlich nachgeschweißt werden.«
Die Reifen waren gesetzt, vorn und hinten gleiche Größe, wie es der Bobberstil verlangt. Auf 16-Zoll-Felgen zieht René die Firestones auf. Passend zum Style erweist sich der beliebte Cole-Foster-Tank, eine vernünftige Sitzhaltung gibt’s dank kleinem Apehanger und Trittbrettern statt Rasten. Gefordert wird der Fahrer trotzdem. Starrrahmen, Fußkupplung, Handschaltung und nicht zuletzt die extrem spartanische Sitzplatte, die von Freund Daniel bezogen wird, fordern Abzüge in der Komfortnote.
Details, Details
Vermeintlich kleine Arbeiten werden darüber hinaus zu großen Herausforderungen. Die kleine Sissybar zum Beispiel baut René selbst, »es war meine erste, da hatte ich schon gut zu tun, damit die ordentlich wird«, erinnert er sich. Auch um die Elektrik kümmert er sich selbst, setzt außerdem auf gute Armaturen von Kustom Tech oder den gern genommenen Gasgriff von Müller Motorcylces. Der Tacho wandert ins neue Gehäuse, das Rücklicht wird auf dem Heckfender montiert. Um die Lackierung mit Blattgold-Elementen kümmert sich Meister Chiko aus Pforzheim. Und am Schluss gibt auch der TÜV als letzte Instanz sein Go.
Über zwei Jahre fährt er seine Harley-Davidson Panhead, baut parallel aber schon am zweiten Panhead-Projekt, das er dieses Frühjahr fertigstellt. Diesmal mit originalem Motor, das war ihm wichtig. Und nun also auch bei der ersten Harley alles auf neu. Ganz klarer Fall von Umbauvirus, nicht heilbar, versprochen!
Arbeitet seit 1996 für den Mannheimer Huber Verlag, gehört seit 2005 zum festen CUSTOMBIKE-Magazin-Team und steuert seit 2013 das ansonsten männerbevölkerte CUSTOMBIKE-Schiff als Chefredakteurin. Beruflich hat sie jeden großen und kleinen Customtrend der letzten zwanzig Jahre mitgemacht, glaubt aber letztlich an den Erfolg von Bodenständigkeit und Konstanz – auch die Maxime für die Arbeit an Deutschlands ältestetem Magazin für umgebaute Motorräder. Sie selbst pflegt beste Kontakte in die Umbau- und Schrauberszene, nicht nur in Deutschland, weiß meistens genau, wer gerade an was baut, und berichtet mit Vorliebe über die Geschichten hinter den Motorrädern und über echte Petrolheads, die das Customizing von ganzem Herzen leben. Fürs private Zweiradglück genügt ihr eine Honda CB 400 Four, mit Baujahr 1977 gerade mal ein Jahr älter als die Chefin. Aktuell steht die Honda allerdings auf der heimischen Hebebühne und soll bald in neuem Glanz erstrahlen – a bikers work is never done.
Schönes Bike,ich fahre auch so etwas in dieser Art ,nur das ich es nicht so publik mache und zwar aus dem Grund das einige Dinge nicht gestattet sind ,hier in Deutschland bekommt man das offiziell so nicht für den Straßenverkehr zugelassen,z.B.keine Radabdeckung vorne, nur einen Spiegel,offener Belt,fehlender Kettenschutz , man kann vieles zusammenschrauben, aber besser immer schön unter den Radar bleiben und hoffen das man von der Polizei nicht angehalten wird.