Räder selbst einspeichen ist kein Hexenwerk. Mit etwas Geschick gelingt es jedem, den Look von Retro-Bikes perfekt zu machen

Seit den 80ern versuchen die Motorradhersteller ihre Kunden von den Vorteilen von Gussfelgen zu überzeugen. Stabiler, pflegeleichter und preiswerter sollen sie sein. Das mag alles stimmen, zu einem Umbau alter Schule passen die Dinger dadurch aber nicht besser.

Neu einspeichen ermöglicht auch Änderungen in der Wahl des Reifens

Davon abgesehen ermöglicht ein neu eingespeichtes Rad Änderungen der Größe des verbauten Reifens. Breiter, höher, größer: Das Ausmaß möglicher Umbauten wächst mit neuen Speichen immens. Beispielsweise kommen so auch Motorräder in den Genuss von Bobber-Schlappen, die von Werk aus gar nicht dafür vorgesehen waren.

Einspeichen will gut vorbereitet sein. Das beginnt beim Kauf der Materialien: A- oder B-Felge? 36 oder 40 Speichen? Welches Material? Welche Felgenbreite? Mittig oder außermittig zentriert? Welches Speichenmuster? Speziell die unterschiedliche Kröpfung der Speichen muss dabei berücksichtigt werden. Die Antworten darauf sind von Fall zu Fall unterschiedlich, lassen sich aber über Foren, Zeitschriften oder Gespräche herausfinden

Es versteht sich aber von selbst, dass derartige Änderungen vor Arbeitsbeginn mit einem Sachverständigen abgesprochen werden müssen. Ansonsten touchiert der Reifen nachher die Gabel und die ganze Arbeit war umsonst.

Spezialisten als Alternative

Angesichts ihrer Vorteile ist die Nachfrage nach Speichenrädern unter Schraubern relativ groß. Entsprechend heftig fallen – je nach Modell – die Preise aus. Eine Alternative sind über das Land verteilte Spezialisten.

Jetzt kann mit der eigentlichen Arbeit begonnen werden. Zuerst werden die Speichen auf einer Seite locker in die Radnabe eingehängt. Von Beginn an muss auf die korrekten Abstände der Speichen zueinander geachtet werden. Hier gibt es große Unterschiede. Wer die nicht im Kopf hat, kann sich an einem Foto eines fertigen Rades orientieren

Handwerklich sind die eine gute Wahl. Wer sich zutraut, seine Räder selbst einzuspeichen, sollte mit Bedacht vorgehen. Aber letztlich sind Aufwand des eigenhändigen Einspeichens und die Anzahl der dafür nötigen Werkzeuge überschaubar.

Eine gute Stunde Arbeit für Geübte

Dirk weiß das ziemlich genau. Dank seiner Erfahrung beim Moto Cross ist es ihm ein Leichtes, uns die wichtigsten Handgriffe an einer Royal-Enfield-Felge zu zeigen, was wir hier dokumentieren. Nach einer guten Stunde Arbeit und viel Fachsimpelei steht ein fertiges Speichenrad auf der Werkbank.

 

Max Link