Die BMW K 100 gilt als unglaublich hässlich aber auch unglaublich robust. Sie wurde hunderttausendfach verkauft. Und sie ist immer noch vergleichsweise günstig. Die Flying Bricks haben also die perfekten Voraussetzungen zum Umbauobjekt, wie auch dieser Racer von VTR Customs aus der Schweiz beweist.

Die Achtziger erleben ja allerorten ihre zweite Blüte und Langstreckenrenner sind in der Motorradwelt so Achtziger wie Schulterpolster und Haarlack. Wer Langstreckenrennen sagt, sagt Le Mans und wer Le Mans sagt, sagt auch 24 Stunden. Und VTR hat „ja“ gesagt. Gott sei Dank, denn das Ergebnis begeistert.

Mit dem Zweiten sieht man besser. Kein 80er-Langstreckenrenner ohne Teilblindheit. Übrigens legal, da das Schein­werfer-Cover abnehmbar ist

Im Keller der Schweizer fanden sich noch eine alte GSX-R-750-Front sowie goldene PVM-Felgen. Dazu gab’s handgemachte Seitenteile aus Aluminium, ein Eigenbau-Heck wie aus den Achtzigern, das geschickt die unsägliche Linie des Heckrahmens kaschiert. Im Regelfall lässt sich ein Flying Brick ja nur durch tiefgreifende Rahmenänderungen auf Linie bringen, doch mit diesem Bürzel-Konstrukt ist es der Truppe aus Schmerikon tatsächlich gelungen, auch ohne wilde Flex- und Schweißaktionen ein ansehnliches Backend hinzubekommen.

BMW K 100 RS im Dress eines Langstreckenrenners

Aus der Anschraubabteilung kam das Motogadget-Instrument und der Monza-Tankdeckel. Der hochgelegte UniT-Schalldämpfer konnte per Einzelabnahme legalisiert werden wie überhaupt das ganze Bike den Segen der amtlichen Motorfahrzeugkontrolle bekommen hat.

Nur echt mit Rallye-Startknopf. Doch auch der „Classic“-Tacho von Motogadget, die Magura-Bremspumpe und die einstellbaren ABM-Stummel wirken absolut stilecht

Ein paar Anpassungen und Sägearbeiten später sah die 1986er K 100 RS dann so aus wie hier zu sehen. Nur beim Paintjob hat man sich ein paar Jahrzehnte weiter vorn orientiert. Der F1-Jaguar aus dem Jahr 2000 stand Pate. Können wir verschmerzen. Thema Schmerz: 26.500 Fränkli.

Info |  vtr-customs.com

 

René Correra