Stilvoll angasen: Beim Umbau dieser Yamaha XS 650 zum Cafe Racer ging es nicht nur um die Optik, sondern auch um astreine Fahrbarkeit.

»Das schönste Moped hilft nix, wenn es scheiße zu fahren ist«, stimmt mich Alex auf die Philosophie von »Motoalex« ein. Der Schrauber aus Niederbayern restauriert Motorräder aller Art und baut mit Vorliebe Cafe Racer auf. Dabei geht es selbstverständlich ums Design, um klare Linien, um den klassisch-sportlichen Auftritt.

Yamaha XS 650 als fahraktiver Klassiker

Doch vor allem eines ist Alex wichtig: »Die Maschinen müssen sich wesentlich besser fahren lassen als vor dem Umbau.« Im Fokus stehen daher eine spürbare Gewichtsreduzierung, verbesserte Fahrwerkselemente oder zeitgemäße Räder und Reifen. Außerdem fräst der Mann aus Thalmassing so manches Zubehörteil selbst, etwa die Lampenhalter an der hier gezeigten Yamaha XS 650 von 1977.

Scheibenbremsen ankern besser, aber an einen echten Klassiker gehört einfach eine Trommel

Ein freies Rahmendreieck ist bei einem klassischen Cafe Racer quasi Pflicht. Eine Etage drüber bestimmt der umgescheißte Tank einer Yamaha XS 750 im Zusammenspiel mit dem von Alex selbstgebauten Höcker die schnittige Linie. Die Sitzbank wurde von Ledermania bezogen und gibt sich passend zum Bike minimalistisch-straff. Aber das Gewicht ruht ja eh auf den Handgelenken des Fahrers, der schön gebückt zu den Stummeln greifen darf.

Vom Feinsten – GSX-R-Gabel, Zephyr-Schwinge und Öhlins-Shocks

Auch den Edelstahl-Auspuff der dynamisch umgestalteten 650er hat Motoalex in seiner Werkstatt hergestellt. Die Gabel einer Suzuki GSX-R 1000, die Schwinge einer Kawasaki Zephyr sowie Öhlins-Federbeine aus einer Yamaha XJR 1300 machen den Cafe Racer zu einem fahraktiven Klassiker. Und das alles, damit die XS nicht nur schön, sondern auch gut zu fahren ist. So soll es sein!

Info |  motoalex.de

 

Arbeitet seit 1996 für den Mannheimer Huber Verlag, gehört seit 2005 zum festen CUSTOMBIKE-Magazin-Team und steuert seit 2013 das ansonsten männerbevölkerte CUSTOMBIKE-Schiff als Chefredakteurin. Beruflich hat sie jeden großen und kleinen Customtrend der letzten zwanzig Jahre mitgemacht, glaubt aber letztlich an den Erfolg von Bodenständigkeit und Konstanz – auch die Maxime für die Arbeit an Deutschlands ältestetem Magazin für umgebaute Motorräder. Sie selbst pflegt beste Kontakte in die Umbau- und Schrauberszene, nicht nur in Deutschland, weiß meistens genau, wer gerade an was baut, und berichtet mit Vorliebe über die Geschichten hinter den Motorrädern und über echte Petrolheads, die das Customizing von ganzem Herzen leben. Fürs private Zweiradglück genügt ihr eine Honda CB 400 Four, mit Baujahr 1977 gerade mal ein Jahr älter als die Chefin. Aktuell steht die Honda allerdings auf der heimischen Hebebühne und soll bald in neuem Glanz erstrahlen – a bikers work is never done.