In weniger als vier Monaten hat Frank aus den Fragmenten einer alten Triumph T 120 R einen sauberen Bobber gebaut.

Als praktizierender Uhrmacher hat sich Frank auf mechanische Zeiteisen spezialisiert. Da passt ein rein mechanisches Motorrad aus der Mitte des vergangenen Jahrhunderts doch perfekt dazu, dachte sich der Rintelner und bewarb sich mit seinen Bauplänen zum FUKKER-Contest. Die Fragmente einer alten Triumph lagen bereits seit einiger Zeit in der Garage. Nun sollte daraus ein traditionelles Custombike auferstehen. »Meine Idee war es, einen gecleanten Bobber zu bauen, ohne dabei die klassische englische Note zu vernachlässigen.«

Triumph T 120 R mit 750er Twin

Den Einrohrrahmen von 1950 bestückte Frank mit einem tricky Anschraubheckteil von Britcycle mit traditioneller Geradewegfederung. Die Antreibsquelle, ein 750 ccm großer Triumph-T-140-Zweizylinder von 1976, musste ebenfalls noch überarbeitet werden. So passte der Inhaber einer Uhrenmanufaktur (schaumburgwatch.com) zwei Mikuni-Rundschiebervergaser an den Bonneville-Motor an und verbaute eine elektronische Boyer-Zündanlage. Ein hochliegender Scrambler-Auspuff sorgt für die passende Intonierung des typischen Twin-Sounds.

Skinny: Dass der Begriff »schlank« im Zusammenhang mit der Triumph in Franks Wortschatz so häufig vorkommt, kann man dem Bike ansehen

Viele Teile, die für den Umbau benötigt wurden, stammen vom Gebrauchtmarkt. Frank erstand Gabel und Räder eines Schweizer Armeemotorrads, einer Condor A 350, er passte den Benzintank einer NSU Fox und den Öltank einer NSU Supermax an. Ein Solosattel von Seat Dog, ein Lenker von Biltwell sowie Triumph-Rasten sorgen für die standesgemäße Unterbringung des Piloten.

Die Fahrt mündet in einem Mix aus Angst und Freudenschrei

Über den – durch den FUKKER-Wettbewerb vorgegebenen – Zeitdruck bis zur pünktlichen Fertigstellung nach nur vier Monaten berichtet Frank entspannt: »Im Großen und Ganzen lief eigentlich alles glatt. Allerdings gab es gegen Ende ein paar Probleme bei der Motorabstimmung mit den Doppelvergasern und mit der Kupplung.« Dennoch kam bei dem Einzelkämpfer kein wirklicher Stress auf, der Bobber ist überpünktlich fertig geworden. Voller Stolz konnte uns Frank bereits einige Wochen vor der Deadline sein Werk präsentieren.

Die Triumph wirkt wie ein kerniger britischer Roadster auf zwei Rädern

Wie sich der Britenbobber denn fahre, wollten wir natürlich auch wissen. »Das ist schon ein echtes Erlebnis, ein Mix aus Angst und Freudenschrei«, lacht Frank, »für lange Strecken taugt die Triumph nicht, sie aber auf Kurzstrecken zu zähmen wie einen Stier beim Bullriding, das hat schon was.«

 

Dirk Mangartz