Damit das Mädel auch ja den Führerschein macht, stellte Armin seiner Tochter eine Suzuki LS 650 vor die Füße

Schon vor vielen Jahren hatte Armin seiner Tochter das Versprechen gegeben, dass sie ein Bike von ihm bekommt, sollte sie den Motorradführerschein machen. Mit 18 durfte sie dann tatsächlich losrollen – auf der Savage, die ihr Vater ihr gebaut hat. Und das kam so: Irgendwann verkaufte Armin seine Harley FXR an einen Bekannten, dessen Frau spaßeshalber meinte, ihr Mann solle sich doch dafür von einem der anderen Bikes, die er hatte, trennen. Es hätten ja nun nicht alle Platz. Armin fragte nach, um was für Moppeds es denn ginge.

Savage Special: Schwarz war sie bereits vorher, der Rest wurde kostengünstig umgestaltet

Der Kumpel zählte auf und bei der LS 650 kam Armin eben jenes alte Versprechen in den Kopf, das er seiner Tochter vor längerem gegeben hatte. Er selbst war nämlich vor Jahren schon mal Savage gefahren und seine Tochter war sich damals schon sicher: »Wenn ich groß bin, will ich sowas haben.« Also wurde man sich handelseinig und die Suzi wechselte den Besitzer. Mattschwarz war sie zu dem Zeitpunkt schon, was die Sache durchaus erleichterte. 

Suzuki LS 650 – Günstige Basis

Da ein gewisser Budgetrahmen nicht überschritten werden sollte, musste Armin eine coole, aber doch günstige Lösung finden. »Zwei Tage schlich ich um das Mopped rum, dann wusste ich, wie so ein Motivationsbike aussehen musste. Messinghutmuttern zeigten mir den Weg«, schmunzelt Armin. Viele Teile aus seinem Garagensammelsurium schienen außerdem zum Projekt zu passen. Einen kongenialen Partner fürs Nachwuchsförderprojekt fand er seinem guten Freund Maik. Denn zwar ist Armin ein durchaus kreativer Mensch, der auch super mit Metall umgehen kann, aber der künstlerische Paintjob, der das Bike bestimmen sollte, war nicht so sein Thema. Für monsterfreundschaftliche 450 Euro inklusive Material übernahm Maik den Auftrag.

Bonanza-Lenker und große, anfängerfreundliche Spiegel

Die mittelalterlichen Lilienmotive auf beiden Tankseiten, die Airbrushes auf Struts und Riser, Gabelbrücke, Bremsanlage sowie diversen Kleinteilen machen aus dem Nullachtfünfzehn-Bike einen echten Hingucker. Dazu wechselt Armin die Originalfelgen in schwarze Gegenstücke aus, montiert einen Bonanzalenker und versteckt überall am Bike kleine Gimmicks wie eine Getränkedose oder die Münze auf dem Chokehebel. Nur die großen Spiegel behält er. »Das macht bei einem Anfängerbike einfach Sinn. Genauso wie nagelneue Reifen«, erklärt er. Nach etwa zehn Wochen ist »Roaring Elsbeth« startbereit und muss jetzt nur noch einen Winter auf ihren Einsatz warten. 

 

Frank Bick