Harley-Davidson Shovelhead – Allgäu-Chopper



Mit seiner Harley-Davidson Shovelhead gewann Tilo einst auf der »Art and Wheels« in Basel den dicksten Pott. Ein wunderbar zeitloser Chopper.

»Fahr mal rein, du hast gewonnen!« Als Tilo diese Worte am Samstagmittag während der »Art and Wheels« in Basel vernimmt, kann er es kaum fassen. Er ist samt Freundin auf seinem Harley-Davidson-Shovelhead-Chopper im Paughco-Starrrahmen sieben Stunden lang aus dem Allgäu angereist, und räumt auf der hochkarätigen Show quasi nebenbei den begehrten »Best of Show«-Pokal ab. Absolut verdient, wie wir finden, zumal der Jungschrauber sein Bike eigenhändig gebaut hat. 

Timo hat das Handwerk von der Pike auf gelernt

Tilo hatte das Glück, seine Lehre als Maschinenbauer in der Firma seines Vaters, der Chopper-Werkstatt »Hedgehog Cycles«, absolvieren zu können. Dort lernte er das Handwerk von der Pike auf. Er werkelte an antiker Harley-Technik, arbeitete an der CNC-Fräse, kümmerte sich um Einzelanfertigungen und machte sich vertraut mit dem hauseigenen Leistungsprüfstand. Ein paar Jahre später – längst war die Lehre beendet und ein Job in einer anderen Werkstatt angenommen – baute er sich seinen eigenen Harley-Chopper.

Tilo steht auf authentische Optik, optimiert aber gerne für besseren Fahrkomfort. Aber das Ankicken, das muss immer sein

Die Shovelhead mit Schwingrahmen erhielt eine gründliche Motorüberholung mit gewuchteter Kurbelwelle und S&S-Köpfen. »Es sollte mein Alltagsfahrzeug werden«, erinnert sich Tilo. 16000 Kilometer trommelte der stolze Biker mit seiner FLH in weniger als einem Jahr herunter, auch eine Reise mit Freundin nach Italien überstehen Ross und Reiter ohne Schaden. Doch als ihn dann im Winter ein Autofahrer beim rückwärts Ausparken aus einer Tiefgarage samt Harley abräumte, wurde es schneller als erwartet Zeit für einen Neuaufbau.

Harley-Davidson Shovelhead – Rahmentausch nach Unfall

»Ich konnte günstig einen Starrrahmen kaufen«, erzählt Tilo, »daraus und aus den noch brauchbaren Teilen meiner Unfall-Shovel entstand dann dieses Bike.« Doch es gab noch einiges mehr zu tun. So fräste er seine eigenen Gabelbrücken aus dem vollen Aluminium. »Die sind jetzt viel schmaler«, schiebt Tilo den Grund der aufwändigen Prozedur hinterher. Robi und Mario kümmerten sich um die Lackierung, während Tilo PM-Scheibenbremsen verbaute, den Sitz entwickelte und ein handgemachtes Schutzblech anpasste – das meiste davon in Vaters Werkstatt. Spätestens jetzt stand fest, dass Tilo zum amtlichen Customizer gereift war.

Info |  hedgehog-cycles.eu

 

Technische Daten
Modell Harley-Davidson EL
Baujahr 1953

Motor
Typ H-D Shovelhead Bj. 1975, V-Zweizylinder-Viertakt, ohv-Zweiventiler
Hubraum 1207 ccm
Bohrung x Hub 82,5 x 112,7 mm
Zylinderköpfe S&S
Zündung Dyna S
Vergaser S&S Super B
Kupplung Barnett
Getriebe RevTech-Viergang
Sekundärtrieb Kette
Leistung 57 PS bei 5700/min
Drehmoment 103 Nm bei 3800/min
Vmax 165 km/h
Fahrwerk
Rahmen Paughco-Doppelschleifen-Stahlrohrrahmen, starres Rahmenheck
Gabel Hedgehog Cycles
Räder vorne 3.00-21, hinten 4.00-18
Bremsen vorne und hinten PM/Hedgehog Cycles-Scheibe
Zubehör
Tank Peanut
Schutzblech Hedgehog Cycles
Lenker H-D
Rücklicht Biltwell
Sitz Hedgehog Cycles
Fußrasten H-D Softail
Metrie
Leergewicht 280 kg
Radstand 1560 mm

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Fotos: Benjamin Grna
Fotos sind urheberrechtlich geschützt

Kommentare

Eine Antwort zu „Harley-Davidson Shovelhead – Allgäu-Chopper“

  1. Avatar von Alex Hoffmann
    Alex Hoffmann

    Was soll ich sagen
    So ein Moped hat mit Motorradfahren nix zu tun !!!
    Aber jeder wie er meint . Meins wärs nicht.

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