Tief in den japanischen Wäldern baut Z-Spezialist Jo Bito Custom- und Perfomance-Parts für Kunden aus aller Welt, darunter auch Moto-GP-Teams. Hier ist seine Vision der aktuellen Kawasaki Z 900.

Kaum ein Mann auf dieser Welt dürfte mehr über Kawasakis Z-Modelle wissen als Jo Bito. Der Mann, der in den Wäldern beim japanischen Tyooka einen großen und sehr renommierten Z-Tunig-Shop betreibt, steckt seit 1976, als er bei Yoshimura R&D anfing und bald für Z-basierte Production-Racer zuständig war, bis zu den Schultern in den Kurbelgehäusen und Fahrwerken von Kawasakis Z-Serie.

Kawasaki Z 900 mit Power-Magtan-Rädern

Wie er sind seine Kunden Individualisten und Freigeister mit eigenem Blick auf die Dinge. Und so sollte sein RS-Umbau zuallererst seinen eigenen Kriterien genügen, die Kundschaft würde schon verstehen. Als erste Maßnahme steckte er seine hauseigenen 18-Zoll-JB-Power-Magtan-Räder in Front und Heck. Größer, aber eben auch 50 Prozent leichter als Serie, waren diese von Rennteams aus aller Welt präferierten Magnesium-Schmiederäder der erste Schritt zu seinem geliebten „Go where you think“-Handling – extrem flüssig, aber auch weit weg von wuschig.

Qualität und Finish von Bitos Teilen genügen nicht nur für einen Z-Umbau. Selbst Teams aus der Königsklasse des Motorradrennsports, der Moto GP, vertrauen auf seine Performance-Parts

Zweiter Schritt waren die Gabelbrücken mit variablem Offset, 40 satt 35 Millimeter sind es jetzt. An diesem Räderkunstwerk hängen zartgliedrige Guss-Bremsscheiben samt gefrästen Sechskolben-Zangen. Trotz krassen Verzögerungspotenzials sind sie ein weiterer Beweis für Jos Sinn für die Schönheit der Technik.

Der 4-in-1-Titanauspuff spart 50 Prozent Gewicht

Weitere 50 Prozent Gewicht gegenüber Serie spart der 4-in-1-Titanauspuff, dessen Krümmerrohre Bito-san selbst gebogen hat und dessen Anlauffarben einem Regenbogen zur Ehre gereichen würden. Racinginspiriert wie die Räder ist der Schnellverschluss der Hinterachse, der aus dem Endurance-Sport stammt.

Auch die Fußrastenanlage stammt natürlich von JB

Doch es ging Jo beileibe nicht nur um Sportlichkeit. Seine Umsetzung eines relaxteren Ergonomie-Dreiecks und die Applikation des Rohrgepäckträgers weisen deutlich darauf hin, dass er auch völlig alltägliche Qualitäten zu schätzen weiß. Schließlich wohnt und arbeitet er auf dem Land, da sind auch mal größere Entfernungen zurückzulegen.

Infojb-power.co.jp   

 

Guido Kupper
Redakteur bei CUSTOMBIKE

Guido Kupper, fährt praktisch seit seiner Geburt in grauer Vorzeit Motorrad, hat mit dem Schreiben aber erst angefangen, als er schon sprechen konnte. Motorisierte Zweiräder hat er nur acht Stück zur Zeit, Keller und Garagen sind trotzdem voll. Sein letztes Ziel im Leben: Motorrad fahren und mal nicht drüber schreiben