Cafe Racer? Endzeit-Fighter? Käptn‘ Nemos Steam Punker? Völlig egal. Von Hand gedengelte Bodyparts standen im Focus beim Umbau dieser Honda CBX 750 F.
Alex darf man ruhig als einen Profi bezeichnen. Gemeinsam mit seiner Frau betreibt er nämlich die kleine Firma AH Metalworks, die sich auf Spezialanfertigungen für Motorräder, Industrie und die Musikbranche spezialisiert hat. Die Frau im Büro, Alex in der Werkstatt.
Honda CBX 750 – Ohne Farbe, ohne Politur
Für das angehende Fukker-Projekt hat sich der Schlosser etwas ganz Eigenes ausgedacht. Eine Honda CBX 750 F von 1984 soll die Ergebnisse seiner Handarbeit offen spazieren fahren. Tank, Höcker, Maske, Fender und unzählige Kleinteile bleiben sichtbar metallisch, ohne Farbe, ohne Politur, eben »bare metal«.
Also begann er gemeinsam mit seinem Stiefsohn Pascal und Kumpel Jürgen damit, die einst filigrane Honda in ein martialisches Eisenbike umzugestalten. Dabei war es Alex wichtig, etwas Spezielles, Neues zu schaffen: »Es ist nicht einfach, etwas auf die Beine zu stellen, das es so noch nicht gegeben hat.«
Schwierig war nur, den vernieteten Tank dicht zu bekommen
Immerhin erleichterte der stattliche Maschinenpark die Umsetzung der Ideen. »Technische Schwierigkeiten hatten wir lediglich damit, den vernieteten Tank dicht zu bekommen.« Dieser ist übrigens mit einer außenliegenden Füllstandsanzeige ausgestattet.
So kanteten die drei die Bleche, dengelten, nieteten und schweißten Formteile, bis sie mit dem Ergebnis zufrieden waren. Neben den Blechparts hat die Crew um Alex eine Upside-Down-Gabel und die Bremsanlage einer Yamaha FZR 1000 verbaut, einen seitlichen Kennzeichenhalter und eine Auspuffanlage in »Tiger 1-Kanonenrohr-Optik« gefertigt, außerdem Fußrastenanlage, Ansaugkrümmer, Vergaser sowie Motordeckel gestrahlt und klar beschichtet.
Honda CBX 750 – Martialischer Mad-Max-Look
Ein Glow-Scheinwerfer, Strip-LED-Rückleuchten und ein unter dem Höcker verstecktes Zündschloss vervollständigen den martialischen Mad Max-Look. »Als Besonderheit fertigen wir für die Maschine noch ein komplettes Body-Kit aus Alu, zum einfachen Umbau als klassischen Cafe Racer«, zeigt Alex auf die Befestigung der Blechteile.
»Der Umbau kann dann in rund einer Stunde erfolgen, weil wir die Basis so gebaut haben, dass alles plug and play läuft.« Und da Alex mit dem Bike auf der Straße fahren will, ist es zu 100 Prozent TÜV-tauglich. Das war zwar zu keiner Zeit Bedingung in den Build da Fukker-Statuten, aber erwähnenswert ist es trotzdem, oder?
Arbeitet seit 1996 für den Mannheimer Huber Verlag, gehört seit 2005 zum festen CUSTOMBIKE-Magazin-Team und steuert seit 2013 das ansonsten männerbevölkerte CUSTOMBIKE-Schiff als Chefredakteurin. Beruflich hat sie jeden großen und kleinen Customtrend der letzten zwanzig Jahre mitgemacht, glaubt aber letztlich an den Erfolg von Bodenständigkeit und Konstanz – auch die Maxime für die Arbeit an Deutschlands ältestetem Magazin für umgebaute Motorräder. Sie selbst pflegt beste Kontakte in die Umbau- und Schrauberszene, nicht nur in Deutschland, weiß meistens genau, wer gerade an was baut, und berichtet mit Vorliebe über die Geschichten hinter den Motorrädern und über echte Petrolheads, die das Customizing von ganzem Herzen leben. Fürs private Zweiradglück genügt ihr eine Honda CB 400 Four, mit Baujahr 1977 gerade mal ein Jahr älter als die Chefin. Aktuell steht die Honda allerdings auf der heimischen Hebebühne und soll bald in neuem Glanz erstrahlen – a bikers work is never done.
Mad Max meets Captain Nemo!