René hat sich seine Garage in einer alten Scheune eingerichtet. In einem kleinen Ort in Sachsen steht der Männertraum
Willkommen in Ohorn, einem Nest irgendwo in der Nähe von Dresden. Hier gibt es ein Heimatmuseum, ein paar Vereine, eine Grundschule und viel schöne Gegend drumrum. Und es gibt eine Scheune, die umgebaute Zweiräder beherbergt, wo Freunde gemeinsam basteln, schrauben, feiern. Hausherr ist René, ihm gehört das Refugium, er hat Gelände und Scheune schon vor Jahren von seinen Eltern bekommen.
Die Garage auf dem Dorf
»Da war ich 16 oder 17 und schon voll heiß auf Motorräder, die erste Schwalbe habe ich mit 14 zusammengebastelt«, erzählt er. Also reisen wir nach Sachsen, um die Jungs auf dem Dorf zu besuchen. René ist nämlich selten allein in seiner Bude, er schraubt viel und gerne, auch für die Freunde.

Ob Buell X1 Lightning, Yamaha XS oder selbstverständlich ein Ost-Heiligtum wie MZ spielt da keine Rolle, es wird alles auf die Hebebühne gezerrt und umgebaut. Auch einem speziellen Stil fühlt sich hier keiner verpflichtet. So verpassten die Jungs der XS 650 eine lange Gabel und den passenden Patina-Chopperlook, die Buell fährt weiter im Outfit ihrer Sportbestimmung und hinter der Ecke lugt ein Kawa-Bobber hervor.
Bobber, Chopper, alles da
Und zwischen Sofa und Spielautomat duckt sich eine moderne Cagiva an die Wand, »auch noch so ein Objekt«, grinst René. Die Italienerin muss allerdings noch warten, ein anderes Projekt hat Vorrang. Motor noch nicht ganz sicher. Aber zumindest der Rahmen auf der Bühne, der bei unserem Besuch gerade bearbeitet wird, sagt einiges. »Schmaler Bobber«, bestätigt René auch prompt unsere Einschätzung.

Irgendwann reichte der Platz in der Scheune für all den Kram, den Männer so anhäufen, nicht mehr aus. Schließlich müssen nicht nur Motorräder, zahllose Teilekisten, Moppedtanks, Ölflaschen und ein ganzer Maschinenpark – Drehbank, Rollenstreckmaschine, English Wheel, Kompressor und dergleichen – untergebracht werden. Und selbstverständlich braucht es auch eine Sofaecke, in der die Jungs und Mädels entspannt Benzin quatschen können.
Anbau für die Garage
Alle entschieden gemeinsam, dass sie anbauen müssen. Die Erweiterung entstand komplett in Eigenleistung. Das neue Platzangebot wurde sofort genutzt, erstmal stieg bei den Jungs eine fette Sommerparty. Feuertonne, Grill, Musik und Bier gab es reichlich, Ehrensache. Wir wollen wissen, wie es kommt, dass man hier in dem kleinen Ort so eine Gemeinde an Gleichgesinnten findet. »Wisst ihr, hier redet man echt viel miteinander, das ist in einem Dorf einfach so.

Die Folge sind Freundschaften, die Konsequenz ist das gemeinsam ausgebaute Hobby. Es ist also eigentlich ganz einfach.« Für René ist das Leben in so einer kleinen Gemeinschaft völlig normal, volle Entfaltungsmöglichkeiten für das rostige Hobby inklusive. Wir sind sicher, es werden noch jede Menge Bikes hier entstehen – irgendwo in Sachsen.
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