Harleys werden umgebaut, das ist normal. Dass das aber der Sohn für den Vater macht, ist zumindest ungewöhnlich: Die Harley-Davidson Breakout der Familie Kaufmann.
Die Motorradkarriere von Karsten war typisch. Angefangen bei Simson S50, weiter über die Honda Hornet, Triumphs Speed Triple hin zur Fireblade. Und dann der unvermeidliche Schritt, eine Harley musste her.
Harley-Davidson Breakout – Zu brav und zu leise
Die Präsentation der »Breakout« kam da gerade recht, kurz nach der Probefahrt stand die Softail in der Garage, »ich fuhr sie erstmal serienmäßig«, erzählt Karsten. Lange sollte das nicht so bleiben, »zu brav war sie und zu leise auch.«
An dieser Stelle kommt Karstens Sohn Christian ins Spiel. Der schraubt gemeinsam mit Freunden unter der Bezeichnung »Black Mountain Inc« zwar überwiegend an vierrädrigen Fahrzeugen, hat sich dadurch aber schon einige Fähigkeiten angeeignet. Da dem Vater außerdem die Zeit zum Schrauben fehlt, übernimmt der Junior das Kommando. »Als Erstes haben wir die klassischen Maßnahmen umgesetzt«, erzählt Christian. Noch in der laufenden Saison werden kleinere Blinker und ein Eigenbau-Auspuff montiert. Das geht relativ zügig und verursacht keine längeren Standzeiten.
Ein längerer Tank fand sich bei Thunderbike
Allerdings wächst mit den ersten sichtbaren Veränderungen erfahrungsgemäß auch die Liste an Begehrlichkeiten. »Ich liebäugelte mit einem neuen Tank, einer verbesserten Sitzposition und ein paar Änderungen am Motor«, erzählt Karsten. Sein Sohn vertröstet ihn auf den Winter und legt dann richtig los. Ein längerer Tank fand sich bei Thunderbike, der Heckfenderrohling stammt aus Amerika und die Halter für die hinteren All-in-one-Blinker sind Eigenanfertigungen.
Der Hypercharger sieht nicht nur gut aus, sondern liefert auch mehr Luft in die Brennräume. Für die Entsorgung stehen nun zwei ebenfalls selbst gefertigte Dragpipes zur Verfügung, nachdem das Schrauberteam mit dem Sound der Vorgängeranlage nicht ganz zufrieden war.
Harley-Davidson Softail Breakout – Sitzbankumbau mit Hindernissen
Der Umbau der Sitzbank ließ sich zwar zu Beginn auch ganz gut an, allerdings zeigte sich schnell, dass es Probleme mit der zu hoch bauenden originalen Batterie geben würde. So wurde schnell noch ein niedriger Ersatz geordert.
Kleinigkeiten wie das Schwärzen der Chromteile kamen noch hinzu. Dafür musste der gerade mal 3000 Kilometer gelaufene Motor zerlegt werden, um die Ventilabdeckungen und die seitlichen Gehäusedeckel in freundliches Schwarz zu hüllen. Nur die Handhebel und die Fußrastenanlage durften ihren glänzenden Metallüberzug behalten, »mal schauen wie lang noch«, schmunzelt Christian, der schon mit der nächsten Umbauphase rechnet.
Harley-Davidson Softail Breakout – Next Step
Vielleicht nimmt Christians Team, das übrigens auch den Lack in Eigenregie aufgetragen hat, das Projekt Luftfederung noch einmal ins Visier. Das konnte im letzten Winter nämlich noch nicht erfolgreich umgesetzt werden. Was den Vaterstolz von Karsten kaum mindern dürfte.
Info | Black-Mountain-Inc
Top👍