Nicht genug Platz für die vielen Japancruiser in der Garage? Kein Problem, dann baut man sich eben eine zweite.
En altes Männerproblem ist das mit dem Platz. Er reicht einfach nie. Denn wenn man einmal mit dem Schrauben angefangen hat, kommt man nur schwer wieder davon los. Je mehr Jahre, desto mehr Werkzeug, desto mehr Maschinen und natürlich auch desto mehr Bikes. Udo Renner aus dem bayrischen Ebensfeld kann davon ein Lied singen. Seit 12 Jahren dreht sich in seiner Freizeit eine ganze Menge um Motorräder.
Ausschließlich Japancruiser – was anderes kommt Udo nicht in die Garage
Als Ausgleich zum Job als Teamleiter schraubt der 37-Jährige an japanischen Bikes, nur an japanischen. »Harley brauche ich nicht«, erklärt er uns, »da bezahle ich hauptsächlich den Namen, dabei sind die japanischen Bikes günstiger und oft besser in der Qualität. Und rein als Statussymbol muss ich keine Harley haben.« Also, alles konsequent japanisch, bevorzugt im Cruiserformat.

Als wir zum Hausbesuch vorbeischauen, steht zum Beispiel gerade eine Honda Shadow auf der Hebebühne – in Udos »neuer« Garage wohlgemerkt. Die alte, die war ihm nämlich längst zu eng geworden. Und so beschließt der Hobbyschrauber, sich einfach noch eine zweite zu bauen. Grube ausheben, Fundament legen, Garage draufbauen, ein Freund hilft bei der Wunscherfüllung. So schafft sich Udo letztlich 50 Quadratmeter mehr Platz, der zum Schrauben genutzt wird. Aber zum Beispiel auch, um eine Theke zu installieren. »Erst schauben, dann ein Bier«, Udo ist zufrieden.
Eine gewisse Ordnung sollte schon sein
Ein paar Maschinen hat der Schrauber, dazu Werkzeug und das übliche Teilesammelsurium. Es fällt auf , dass die Dinge hier sortierter sind als anderswo. Während sich in anderen Garagen oft alles haufenweise und undurchsichtig stapelt, ist Udo auf eine gewisse Ordnung bedacht. Alles hat seinen Platz und ist sauber geräumt. Drei Motorräder hat der Bayer bei unserem Besuch herumstehen, dazu ein Quad.

Seine kleine Tochter fährt übrigens voll drauf ab. »Alles, was brummt, fasziniert sie«, erzählt Udo und macht Hoffnung auf motorradverrückten Nachwuchs für die Szene. Im Gegensatz zu anderen schraubt Udo übrigens am liebsten allein. »Zwar bringt mir schon ab und zu ein Kumpel seinen Bock, weil was dran gemacht werden muss. Aber beim Schrauben an sich möchte ich lieber ungestört sein. Beim Trinken danach aber natürlich nicht.«
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