Eine Garage für alten Kram – Der Fugger und seine Fahrzeuge

Amikutsche und Panhead-Bobber, Volker steht auf den alten Kram. Seine Garage südlich von Braunschweig ist Mittelpunkt seiner Leidenschaft.

Fugger ist der Spitzname, unter dem Volker seit seiner Jugend bekannt ist. Er musste in der Schule ein Referat über die gleichnamige Kaufmannsfamilie halten, der Name blieb. »Fand ich früher scheiße, habe mich aber heute dran gewöhnt«, erzählt er. Sein Geld verdient der knapp 50-jährige im Stahlwerk in Salzgitter, aber wenn die Schicht vorbei ist, dann zieht es es ihn in seine Halle.

Die Garage als Ausgleich zum Job

»Es ist ein super Ausgleich zum Job«, ist er sich sicher. Und Motorräder, die spielen sowieso schon immer eine Rolle«, der Werdegang ist derselbe wie bei vielen Bastlern. Freilich, früher fährt Fugger Sportmaschinen, aber die erste Harley kommt dann doch relativ schnell mit 30, »es war mein absolutes Ziel, eine zu besitzen«, erklärt er.

»Die Halle wollte keiner haben, also habe ich zugegriffen. Und eine Hebebühne brauche ich nicht, ich schraube ganz gerne auf dem Boden«

Zusammen mit Freunden schraubt er daran, am Wochenende fährt er zu Hot-Rod-Treffen. Finsterwalde, Teterow, Finowfurt – bei den einschlägigen Veranstaltungen kristalliert sich die Liebe zu den Fahrzeugen der 60er-Jahre immer mehr heraus. »Ich mag das alte Zeug einfach«, unterstreicht Fugger seine Vorlieben.

Bauen und verkaufen – ein Projekt nach dem anderen

Vor fünf Jahren kauft er den ersten Hot Rod, baut ihn auf, verkauft ihn mit Gewinn, kauft den nächsten. »Viele Fahrzeuge anhäufen ist bei mir nicht. Ich baue ein Projekt, um das nächste zu finanzieren. So ist mein Weg«, erzählt der Garagenschrauber.

Geld verdient der Fugger im Stahlwerk in Salzgitter, aber wenn die Schicht vorbei ist, dann zieht es es ihn in seine Halle

In einigen Werkstätten hat er schon gebastelt, seit drei Jahren hat er nun in einer kleinen Halle ein Refugium gefunden. Die ehemalige Elektrowerkstatt ist ein Anbau am Haus von Fuggers Freundin, wo die beiden zusammen leben. »Die Halle, die wollte irgendwie keiner«, erzählt er. »Also habe ich zugegriffen.«

Eine Garage ohne Hebebühne?

Obwohl neben seinem aktuellen Panhead-Bobber auch das Hot-Rod-Gerüst steht, an dem Fugger gerade werkelt, und obwohl außer an den beiden eigenen Fahrzeugen auch gerne an den Harleys der Kumpels geschraubt wird, vermissen wir eine Hebebühne. Volker lacht.

Beim Basteln ist Fugger am liebsten allein. Nur die Zeitschriften zur Inspiration, die müssen sein. Unsere ist auch dabei, Ehrensache

»Nein danke, brauche ich nicht. Zum einen schraube ich sowieso ganz gerne auf dem Boden und zum anderen habe ich keinen Bock drauf, dass ständig einer klingelt, um mal auf meine Bühne zu fahren. Und wisst ihr, eigentlich bin ich beim Schrauben lieber allein«, meint er.

Kein großer Maschinenpark

Einen riesigen Maschinenpark gibt es bei Fugger übrigens nicht, dagegen baumeln Modellautos von der Decke, an den Wänden kleben Plakate und Bilder der bevorzugten Veranstaltungen und Fahrzeuge, die Werkzeuge sind sauber aufgeräumt, der Boden suggeriert die Schwarz-Weiße-Flagge, die gerade in Fuggers bevorzugter Fahrzeug-Epoche eine so große Rolle spielt.

Auch ein meditativer Ort kann ein bisschen Deko vertragen

Wir stellen uns richtig vor, wie schön es ist, wenn der Fugger hier mit sich, seinen Fahrzeugen und einem Bierchen allein ist und über Ideen brütet und Pläne schmiedet. Meditativ ist wohl das richtige Wort für Orte wie diesen.

 


Beitrag veröffentlicht

in

von

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

0
Would love your thoughts, please comment.x