Spaßmobil zum Lowbudget-Preis, geht das? Eine Yamaha XT 600 bringt schon mal die besten Voraussetzungen dafür mit.
Ganz so rattig wie Alex und Robert denken, ist die Gutelaune-Enduro vor uns nicht. Und immerhin, Daryl Dixon, der Charakter aus »The Walking Dead«, steuerte einen ziemlich rotzigen Honda-CB-750-Vierzylinder durch die Untoten-Armee, während Robert mit dem Einzylinder der Yamaha XT 600 durch München saust. Trotzdem ist der Name gut gewählt, denn Spaß machen beide Karren.
Schrauben zum Ausgleich
Alex und Robert betreiben seit langem ihr »Airbrush-Team« in München, wobei das mit dem Airbrushen schon eine Weile her ist. Mittlerweile sind Digitaldruck und Folieren das tägliche Brot. Und nebenbei wird geschraubt, zum Spaß, zum Ausgleich, einfach so. Die Rollen sind dabei klar verteilt. Alex, der schon früher alte Vespas perfekt restaurierte, hat Spaß am Bauen, Robert mehr am Fahren.

Eigentlich hätten beide für ihr Customprojekt gern eine SR 500 oder XT 500 verfeinert … Pustekuchen, »die sind viel zu teuer geworden«, winkt Alex ab. »Und ein Umbau solcher Bikes ist bei den aufgerufenen Preisen ja fast schon ein Frevel«, sagt er. Und so wird es die XT 600, feuchter Jugendtraum und erfolgreichste Enduro ihrer Zeit.
Yamaha XT 600 – damit waren dir die Schulhof-Schönheiten sicher
Damit waren dir in den Achtzigern die Girls auf dem Schulhof mal sowas von sicher, ganz klar. Für 700 Euro erstehen die Freunde ihr Basisbike, das lange gestanden hatte, aber sonst gut in Schuss ist. Wichtig dabei ist das Baujahr. 1984 steht im Schein, »das bedeutet nur Kickstarter und damit keine überflüssige Elektrik«, erklärt uns Alex.

Um an den Look der eigentlich favorisierten XT 500 ranzukommen, gehen Alex und Robert den funktionellen Weg. Alles Überflüssige weg, vor allem jedes Plastikteil. Der Rahmen wird gecleant, die Gabel gekürzt. Räder und Bremsen bleiben original, allerdings geben die Heidenau-Stollen einen schönen sportlichen Kick. Die hinteren Fußrasten werden entfernt und eine Einzelsitzbank angefertigt.
Bunter Mix aus Kaufteilen und Eigenbauten
Den Lederbezug machen die Freunde selbst, ebenso wie die Ledergriffe, die am LSL-Lenker montiert sind. Der im Internet georderte Tank wird angepasst, Schutzbleche, Halterungen und vieles mehr werden selbst gefertigt und mit Kaufteilen zu einem lässigen Gesamtbild zusammengefügt.

Und weil Alex und Robert den Durchblick in Sachen Oberflächenbehandlung haben, bekommt der Rahmen eine Schicht Mattschwarz, während der Tank in Silbermatt das Gegenstück bietet und den goldenen »Daryl Dixon«-Schriftzug erhält.
Mit der Yamaha XT 600 bis nach Kroatien
Wer übrigens denkt, dass die Kiste nur in der Stadt und auf der Landstraße punktet, der irrt. »Bis nach Kroatien ging es mit der Yamaha schon«, erzählt Alex, »hat irre Laune gemacht.«
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