Der Yamaha XS 650 Bobber von Andreas ist eine Umbau der Marke rough und tough – leider ohne Zulassung
Vier Tage, bevor sich CUSTOMBIKE zum Fotoshooting angemeldet hatte, sollte Andreas noch einmal richtig in Stress geraten. Denn die eigenhändig von ihm aufgebaute Yamaha XS 650 war zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz fertig. Nachtschicht war in den vergangenen Tagen angesagt. Schnell wollte er auch noch den Solosattel mit Leder beziehen lassen und brachte ihn gegen 14 Uhr zum Sattler.
Als er zwei Stunden später dichten Rauch über den Weserbergland sah, konnte er noch nicht ahnen, dass die Sattlerei lichterloh in Flammen stand. »Ich dachte, das wars dann wohl mit dem Sattel«, erzählt Andreas, als er von dem Großbrand erfuhr. »Ich bin dann noch in der gleichen Nacht mit der Taschenlampe durch die verkohlte Werkstatt gezogen, der Geruch war einfach grauenhaft. Finden konnte ich aber nichts mehr.«
Die Yamaha XS 650 musste einfach fertig werden
Der 53-Jährige hat dann wohl oder übel sofort damit angefangen, einen neuen Sattel zu bauen. Das Bike musste einfach fertig werden. Doch zwei Tage später erhielt er einen Anruf.
Die Reste des Sattelblechs hatten sich in den Trümmern der Sattlerei gefunden. Andreas gefiel die verbrannte Oberfläche und die dazugehörige Geschichte so gut, dass er das Blech mit Klarlack versiegelte und prompt an seiner XS verschraubte. CUSTOMBIKE konnte kommen.
Mit 14 den Virus eingefangen
Bereits mit 14 hatte Andreas auf einer NSU Fox seine Liebe zu Zweirädern entdeckt. Über Mofa, Moto Cross-Rennen, US-Cars oder selbst gebautem SR 500 Bobber landete er bei seinem XS 650-Projekt. Zunächst hatte er Anfang 2011 einen XS 650-Rahmen samt starrem Anschweißheck von TC Brothers erstanden.
Er ergänzte das Fragment mit einer Springergabel von CCE, einem DKW-Tank vom Teilemarkt, einem alten BMW-Lenker und sämtlichen Teilen einer Schlacht-XS, zu der auch ein zweiter Motor gehörte. Diesen frischte er mit einem Big Bore-Kit von XS Performance und einem Dell‘Orto-Vergaser samt Manifold von Joe Wiseguy auf.
Yamaha XS 650 mit vielen Vintage-Elementen
Der Schrauber aus Vlohto besorgte ein Vintage-Instrument von motogadget, den Lenker einer Vorkriegs-BMW mit innenliegenden Zügen und außen angelenkten Hebeleien. Bis auf die Lackierung von Vossi vom RV Lackcenter in Melle und sämtliche Drehteile von Kumpel Erik führte der gelernte Maschinenschlosser sämtliche Arbeiten eigenhändig aus. »Ich habe den Motor aufgebaut, den Heckfender aus einem 210er Starrrahmen-Blech geformt, den Tank neu getunnelt und den Öltank gebaut«, beschreibt Andreas den enormen Aufwand.
»Die Sterne auf den Motordeckeln entdeckte ich in einem Schmuckladen auf Mallorca. Ich wusste sofort, dass ich die für irgendetwas gebrauchen kann.« Das Gesamtergebnis überzeugt und darf darf durchaus als Beleg für die Beliebtheit von Classic- und Retro-Bikes gedeutet werden.
Sieh mal zu das du das gute Stück auch offiziell auf die Straße bekommst