Optisch mag diese Yamaha SR 500 rostig und staubig aussehen. Technisch ist sie aber einwandfrei, günstig war der Umbau obendrein
Die Yamaha SR 500 genießt schon lange Kultstatus. Ihr Ruf ist exzellent und nur zu gerne wird sie als Basis für Umbauten aller Art genommen. Ob als Cafe-Racer, Chopper oder Bobber, die SR musste schon alle Stile ertragen.
Warum nicht mal ein Scrambler
Mit einer alten SR 500 an der Hand stellt sich dann auch die Frage in welche Richtung ein Umbau gehen soll: »Als Scrambler sieht man sie nicht oft«, dachte sich Stefan und wandte sich an MB Cycles in Heidelberg. Die hatten schon einmal eine SR 500 verwandelt. Als »The Duke« wurde sie damals geadelt. Abgespeckt und mit Stollenreifen versehen, versprach sie großen Fahrspaß. So sollte auch das Bike von Stefan werden, nur etwas »verratzter«, erinnert sich MB-Chef Martin Becker, aber technisch einwandfrei.

Das erste Opfer wurde der Tank, der einem alten von NSU weichen musste. Mit einem neuen Tunnel ausgestattet, sorgte er sofort für eine andere Linie. Dann war das Rahmenheck dran, das bis zu den Aufnahmepunkten der Stossdämpfer gekürzt wurde. Die bezog Martin günstig aus dem Zubehörhandel. Sie heben das Heck etwas an, um Platz für die 18 Zöller mit den Stollenreifen zu schaffen.
Einfache Teileversorgung
Die Teileversorgung bei diesem Projekt gestaltete sich recht einfach, viele wurden gebraucht beschafft oder lagen in irgendwelchen Ecken unbenutzt herum. Der Heckfender war ursprünglich ein Frontfender, der entsprechend gekürzt wurde. Der tatsächliche Frontfender ist nur noch ein abgesägter Blechstummel, der andeuten soll, dass da mal mehr war.

Untypisch auch die Wahl des Lenkers. Entgegen dem angestrebten Stil, waren sich Stefan und Martin einig, einen 30 cm Apehanger an die Gabel zu schrauben. Ein Stilbruch? Und wenn schon, der Sitzposition hat es nicht geschadet. Cooler sitzt keiner auf der SR 500. Ochsenaugenblinker zieren die Enden des Lenkers, den der Fahrer mit Mountainbike-Griffen sicher in den Händen hält.
Yamaha SR 500 mit Minimalelektrik
Der Spiegel fand seinen Platz mit einer selbstgefertigten Halterung an der Gabelbrücke. Minimalistisch auch die Elektrik. Die Batterie verbannt Martin zugunsten eines cleanen Rahmendreiecks. Der Ersatz ist ein Eliminator, an dem Plus und Minus angeklemmt werden. Strom gibt es nur, wenn der Motor läuft,. Aber während der Fahrt flackert nichts, nicht einmal bei eingeschaltetem Frontlicht. Eine Leuchte von P&W dient als Rück- und Bremslicht. Sie ist am seitlichen Kennzeichenhalter montiert.

Einen E-Starter hat das Bike nicht, es gibt nur einen Kicker, um dem Motor Leben einzuhauchen. Schlägt das Herz der Yamaha dann, verleiht eine Trompete im Triumph-Stil in Verbindung mit einem Eigenbaukrümmer dem Ganzen eine saubere akustische Note. Ein bisschen Gewebeband zur Umwicklung, fertig. Mit wenig viel zu erreichen ist eine Kunst. Mit der »Rust and Dust« hat Martin ein Spaß-Motorrad auf die Räder gestellt, das jede Menge gute Laune garantiert.
Info | mbcycles.de

