Dank Generalüberholung und zeitgenössischem Zubehör erhält eine zum Chopper umgebaute Triumph T120 eine zweite Chance.
Eigentlich wollte Nico sein Bike ja verkaufen. Doch in diesem Zustand schien es ihm aussichtslos. Der Umbau zum Chopper wirkte altbacken, der Motor lief nicht mehr und die Telegabel klapperte erbärmlich in ihren Führungshülsen. Also sollte Jörg von Single & Twin in Hamburg die Triumph T120 R mit starrem Rahmenheck ein wenig aufhübschen. Nur so, zum Verkaufen halt.
Triumph T120 – Viel zu gut zum Abgeben
Als der Engländer-Spezialist erst einmal Hand angelegt, die marode Seriengabel gegen ein Yamaha-Teil ausgetauscht und dem Motor zu kräftigem Schlag verholfen hatte, fiel es Nico wie Schuppen von den Augen: Die Karre war ja viel zu gut zum Abgeben. So wie sie jetzt schon aussah. Also erhielt Jörg den Auftrag, die Triumph richtig schick zu machen.
Die schäbige Vorverlegte musste ab, die rostige Bates-Lampe ebenso wie der ulkige Heckfender. Ein Blechschutzblech mit kleinem Entenschnabel wurde konstruiert, eine einstellbare Kettenölung, die sich aus der Motorentlüftung speist, ein verlängerter Kettenschutz aus BSA-M20-Teilen und ein seitlicher Kennzeichenhalter. Außerdem verbaute der Wahl-Hamburger einen Öltank von Lowbrow Customs, einen BSA-Lenker, ein winziges LED-Rücklicht sowie einen Indian-Style-Scheinwerfer.
Triumph T120 mit schwarzgründigem Zweifarblack
Klassische Avon-Speedmaster-Reifen in 19 und 16 Zoll vervollständigen die lässige Linie. Für die Lackierung hatte Nico klare Vorstellungen. Er brachte das Foto eines Bonneville-Bobbers aus der Schweiz mit schwarzgründigem Zweifarblack mit. Genau so sollte der Lack an seinem Bike auch aussehen.
Mit sattem Bass setzt sich die Triumph in Bewegung. Leichtfüßig beschleunigt sie an der Ampel, fliegt geradezu um die rechtwinklige Ecke. Selbst die vordere Trommelbremse aus einem 1968er Triumph-Modell schlägt sich wacker. Auch die Avon-Classic-Reifen stehen schräger Fahrt nicht im Wege.
Zähne zusammenbeißen und mit Halbgas zum rettenden Asphalt
Auf ebenem Belag benimmt sich der Starrrahmen geradezu vorbildlich. Doch wehe, Kopfsteinpflaster oder gar Feldwege müssen bewältigt werden. Dann heißt es: Zähne zusammenbeißen und mit Halbgas bis zum rettenden Asphalt. Doch sind es nicht gerade diese archaischen Fahreindrücke, die ein echtes Rigidbike von einer watteweichen Daunenfeder unterscheiden?
Info | singleandtwin.de
Wieder Mal ein geiles englisches Eisen ganz nach meinem Geschmack!