Unter dem Einfluss der eigenen Doku-Streifen baute sich ein US-Filmemacher seinen ganz persönlichen Triumph T 120 R-Bobber.
»Aufgewachsen bin ich in New York, etwas außerhalb der City. Alle meine Freunde haben amerikanische Bikes gefahren, also hatte auch ich eine Harley«, erzählt Scott DiLalla, einer der beiden US-Filmemacher, die mit ihren Streifen »Choppertown« und »Brittown« auch bei uns bekannt wurden. »Eines Tages, ich arbeitete gerade bei der Straßenbaufirma meines Onkels, erschien einer der Arbeiter mit dem coolsten Chopper, den ich bis dahin jemals gesehen hatte. Es war eine alte Triumph.«
Scotts erste Triumph T 120 hatte keinen Motor
Mittlerweile war Scott an die Westküste umgesiedelt. Als dann beim Dreh zu Choppertown mehrere lässige Triumphs auftauchten, war es um Scott endgültig geschehen. 2006 erstand er seine erste Triumph, eine gestrippte 1969er Triumph T 120 ohne Motor.

Diesen wiederum entwendete er einer sportlich aufgebauten 1971er Bonneville, die er kurze Zeit später ebenfalls kaufte. Nach und nach keimte in den kreativen Köpfen des Filmemachers und seinem Partner Zack Coffman die Idee, einen Film über den Aufbau des Bobbers und die Instandsetzung des Paralletwin-Motors zu drehen: die Idee für »The Harbortown Bobber« war geboren.
Der Wassel-Tank war Pflicht
Zunächst sammelte Scott Ideen für das künftige Design der Triumph: »Ich wollte nicht, dass das Bike so aussieht wie ein traditioneller Triumph Bobber. Verschiedene Einflüsse aus meiner Jugend sollten sich mit einem zeitgenössischen Look verbinden.« Es musste also dringend ein Wassel Peanut-Tank her, den Scott nach langer Suche auftreiben konnte. Erst nachdem Kumpel Jonathan einen neuen Tunnel unter den Spritbehälter geschweißt hatte, passte er perfekt an den Britbike-Rahmen.

Beeinflusst von seinen früheren Harleys verwendete der Filmemacher vorn ein schmales 21“ Zoll-Rad und hinten ein 16“-Pendant. Den Motor ließ Scott überarbeiten. Zwar sollte der serienmäßige Hubraum von 650 ccm beibehalten werden, jedoch schien ein gründliches Überarbeiten des Zylinderkopfes, ein Primärbelt-Kit, eine elektronische Zündanlage und Nockenwellen von Johnson Cams für einen problemlosen und sprintstarken Lauf ratsam.
Aluminium-Look für die Triumph T 120
Anschließend erhielt das Bike beim Triumph-Bobber-Spezialisten »Cycle Art by Earl« den Feinschliff. Sattel, Kennzeichenhalter, Lampen und eine gekürzte Triumph-Telegabel passte Earl an das gewünschte Design an. Außerdem beschichtete er den Benzintank, Öltank und Fender mit Keramik: »Normalerweise wird dieses Jet Coating für die Beschichtung von Auto-Auspuffanlagen verwendet. Der Aluminium-Look sah jedenfalls auch an meinem Bodywork absolut genial aus.«

Insgesamt bauten und filmten Scott und Zack ganze zwei Jahre an dem Triumph-Projekt. Danach hatten sie nicht nur eine großartige Dokumentation auf der Speicherplatte, sondern auch ein scharfes Bike in der Garage. Passt doch.
















Schreibe einen Kommentar