Eine Suzuki LS 650 Savage mutiert zum Starbridge Bobber – und wird ab dem 30. Oktober für einen guten Zweck versteigert.

Schon einmal, vor gut zehn Jahren, war Andreas Mecke die treibende Kraft hinter einem speziellen Projekt. Er verantwortete damals den Aufbau einer Triumph zum Racer, das Bike wurde zugunsten des Hamburger Kinderhospiz Sternenbrücke versteigert. Ende 2023 juckte es Andreas wieder in den Fingern. Eine geschlachtete Suzuki LS 650 Savage stand außerdem noch bei Andreas rum. Die Idee zum Starbridge-Bobber-Projekt war geboren. Von da an wurde geschraubt, jeden Mittwoch traf sich die »Hamburger Horde« zum Arbeiten an der Suzuki. Mit viel Eigenleistung und der Unterstützung renommierter Firmen entstand in knapp elf Monate der Starbridge-Bobber. Der straßenlegale und voll zulassungsfähige Umbau kann nun ersteigert werden.

Suzuki LS 650 – Vom Rohbau zum Bobber

In unseren Magazin-Ausgaben 05-24 und 06-24 gehen wir im Detail auf die Arbeiten an der Suzuki ein. »Am Anfang lief eigentlich alles ganz einfach«, erinnert sich Andreas. Die alte Savage war aus dem Schlummerschlaf befreit. Erst würde sich die Horde um die Optik kümmern, die Feinarbeiten am Motor konnten warten. Auf unseren ersten Bildern aus der Umbauzeit lagen der Tank einer Triumph Bobber noch lose auf dem Rahmen über dem Motor. Da erahnten wir schon, in welche Richtung es gehen würde.

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Auch Andreas war das da schon klar, »denn eines bedingt das andere«, weiß der erfahrene Schrauber. »Wenn man von einem Punkt, in diesem Fall dem Tank ausgeht, dann ergibt sich der Rest fast zwangsweise. Der Tank ergab den Sitz. Der Sitz ergab den Luftfilter und den hinteren Kotflügel. Der hintere Kotflügel ergab den Vorderen. Die Schwinge wird aufgrund der geplanten Räder verlängert.«

»Die Ausgleichsbehälter sind schon leicht pornös«

So bauten sich die Hamburger eine temporäre Schweißlehre und passten an. Schwingachse und Radachse laufen bei der nun verlängerten Schwinge parallel. Eine Folge der Verlängerung war die Suche nach neuen Dämpfern. YSS hatte hier passendes Material und half fleißig, gut abgestimmt waren die Dämpfer außerdem. »Und die Ausgleichsbehälter sind schon leicht pornös«, freut sich Andreas. Bis auf härtere Federn musste an den YSS-Federbeinen auch nichts geändert werden, das passte.

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Wichtig auch die Front. Weil sie Jungs hinten Länge gaben, mussten sie vorn kürzer bauen, damit die Proportionen stimmig blieben. Mecke hatte die Gabel einer neuen Triumph Scramblernoch im Regal liegen, die passende Bremsanlage lieferte Classicbike Raisch. Sie passte ohne weitere Adaption an die Gabel. Die vielen weiteren Details der Suzuki aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen, daher nur soviel: Die finale Lackierung des Bikes kommt vom renommierten Lackierer Michael Schönen von Lackmuss. Mit dem TÜV-Segen und den letzten Einstellungsarbeiten ist der Bobber nun bereit für einen neuen Besitzer.

Suzuki LS 650 – ersteigern, glücklich sein!

Die Suzuki wird nun versteigert, der Startschuss fällt am 30.10.2024 um Punkt 20. Zehn Tage läuft die Auktion. Sie endet am 9.11.2024, wieder um 20 Uhr, der Höchstbetrag siegt. Das Geld fließt eins zu eins in die Arbeit der Hamburger Sternenbrücke. Der Gewinner bekommt ein Motorrad, das mit Detailliebe und viel Erfahrung gebaut wurde. Das Bike ist außerdem völlig legal und zugelassen. Die Übergabe an den neuen Besitzer ist für die CUSTOMBIKE-Show 2024 geplant, dort könnt ihr das Bike an unserem Magazinstand auch live bewundern. Zur Versteigerung geht’s hier lang: hamburgerhorde.de

 

Arbeitet seit 1996 für den Mannheimer Huber Verlag, gehört seit 2005 zum festen CUSTOMBIKE-Magazin-Team und steuert seit 2013 das ansonsten männerbevölkerte CUSTOMBIKE-Schiff als Chefredakteurin. Beruflich hat sie jeden großen und kleinen Customtrend der letzten zwanzig Jahre mitgemacht, glaubt aber letztlich an den Erfolg von Bodenständigkeit und Konstanz – auch die Maxime für die Arbeit an Deutschlands ältestetem Magazin für umgebaute Motorräder. Sie selbst pflegt beste Kontakte in die Umbau- und Schrauberszene, nicht nur in Deutschland, weiß meistens genau, wer gerade an was baut, und berichtet mit Vorliebe über die Geschichten hinter den Motorrädern und über echte Petrolheads, die das Customizing von ganzem Herzen leben. Fürs private Zweiradglück genügt ihr eine Honda CB 400 Four, mit Baujahr 1977 gerade mal ein Jahr älter als die Chefin. Aktuell steht die Honda allerdings auf der heimischen Hebebühne und soll bald in neuem Glanz erstrahlen – a bikers work is never done.