Die Traditionsmarke Norton vereint mit einem modernen Ducati-Viertakter: So muss der Norcati Bastard aussehen
Bereits als Kind kommt der Brite Darren Hill in der Garage seines Vaters mit Autos und Werkzeugen in Berührung. Später verdient er sich seine ersten Pennys mit Reinigungsarbeiten in einer nahegelegenen Werkstatt. So ist es vermutlich eine natürliche Entwicklung, dass Darren eine Ausbildung zum Mechaniker beginnt. Zwar hat er zuerst nur mit Trucks zu tun, seine heimliche Liebe gehört aber den Motorrädern.
Lernen vom Meister
Mit der von seinem ersten Lohn erstandenen Suzuki A50 legt er viele Meilen zurück. Als sich die Gelegenheit ergibt, bei einem Motorradhändler zu arbeiten, nutzt sie der junge Schrauber. Sein Boss hatte als Chefmechaniker beim Kawasaki-Werksteam für den viermaligen Weltmeister Kork Ballington gearbeitet und gibt sein Wissen nun gern an den Nachwuchs weiter.
So lernt Darren alles über Zweitakter und klassische Motorräder. Gleichzeitig entdeckt er seine Liebe zum Rennsport. Besonders die Bikes der 80er und 90er haben es ihm angetan. Mit dem Gang auf die Rennstrecke versucht er aber auch, sein angestrengtes Verhältnis zur Londoner Polizei zu verbessern, da er dort für einige beeindruckende Rekorde bekannt ist.
Setup auf dem Track
Im Gegensatz zu öffentlichen Straßen kann sich Darren auf dem Track komplett auf seine Bikes konzentrieren. So findet er oft das richtige Setup mit Hilfe der Veränderung kleiner Details, ohne gleich Geld für teures Material zu verpulvern. Obwohl er sich im britischen Motorradbusiness über lange Jahre einen guten Namen erarbeitet hat, hängt Darren seinen Job eines Tages an den Nagel und wandert aus.
Im französischen La Tardière, im Departement Vendée, eröffnet er unter dem Namen DHM Moto einen Laden. Jetzt widmet er sich der Restauration von britischen und italienischen Bikes, aber auch alte Japaner werden von ihm betreut. Hier entsteht auch seine Norcati.
Norcati – Norton und Ducati, klare Sache
Lange Jahre liegt der Norton-Federbettrahmen in einem Schuppen, nur unweit von Darrens Laden. Der Besitzer weiß nicht einmal mehr, woher er ihn hat und dass es sich um ein Original aus dem Jahr 1959 handelt. So kann der Brite das Rohrgeflecht nach ein paar Drinks mitnehmen.
Der erste Plan besteht darin, einen noch herumliegenden Speed-Triple-Motor zu integrieren. Die damit verbundenen Rahmenänderungen beenden dieses Ansinnen aber schnell. Besser läuft es mit dem nun verbauten L-Twin aus einer Ducati 900 SS. Darren vereint hier alte und moderne Parts zu einem interessanten Mix. Eigentlich müsste das Bike Noryati heißen.
Eigentlich eine Noryati
Wir erkennen die Schwinge einer Norton 850 MK3, Yamaha-Naben mit Felgen von CWC aus Birmingham sowie Bremsen einer R1. Gekrönt wird das Ergebnis vom Manx-5-Alutank. Der Schrauber versucht so viel taugliches Material wie möglich zusammenzurühren. Diese Einstellung begrüßen wir und wünschen uns noch mehr solcher Umbauten.