Gen kommt von Generation. In ihrem Craft-Werk 4 setzen zwei Brüder fort, was ihre Vorfahren begonnen haben – auf zwei Rädern selbstverständlich. Show me your Garage …
Wir sitzen in der »Deele« mit Sofa, Teppich und Stehlampe. Die Musik kommt von einer Vinyl-Schallplatte, den Rhythmus geben die Motorräder vor – Zweitakt, Viertakt, alles dabei. Berni und Rüdiger Spieler heißen die Hausherren des Craft-Werk 4, die Wurzeln ihres Motorradlebens finden sich in den Sechzigerjahren. Damals legte Theo Terlutter als TTS (Theo Terlutter Spezial) den Grundstein für nachfolgende Schrauber- und Fahrergenerationen. Mit seinen Motorradfreunden gründete er den bis heute bestehenden Motorradtreff »Brocker Mühle«.
Sogar lauffähige Motorkonstruktionen entstanden hier
Bis zu 2000 Motorradfahrer treffen sich hier jeden Mittwoch. Theo, selbst schon 1967 erfolgreicher Grasbahnfahrer, etablierte sich mit Gespannumbauten in damals moderner Glasfasertechnik. Sogar lauffähige Motorkonstruktionen ohne Ventiltrieb entstanden unter der Hand des Erfindergeistes. Seine unterschiedlichen Garagen nannte er gerne Werk 1-n. Mittlerweile ist Theo gestorben, sein Geist jedoch lebt in einem seiner Werke weiter. Das jetzige Craft-Werk 4 bieb in Familienbesitz, Theos Neffen Berni und Rüdiger schrauben und schweißen hier, ganz im Sinne des Onkels.

Doch bevor es an die Motorräder ging, musste erst mal kräftig entstaubt werden. Und da gab es einiges zu tun, immerhin handelt es sich hier um einen alten Restbauernhof und Werkstatt und »Deele« sind nur ein Teil davon. Die angrenzenden ehemaligen Stallungen und Boxen sind heute liebevoll unterteilt, in »Vintage Showroom«, »Showroom Dirt Bike« und »Showroom Superbike«. Motorsport spielt hier immer noch eine große Rolle, das verraten auch die Motorräder.
Show me your Garage – Gute Basis für das Schrauberhobby
Berni als Kfz-Mechaniker und Rüdiger als Kommunikationselektroniker ergänzen sich dabei bestens, sind doch beide Berufe eine gute Basis für das Schrauberhobby. Es wird optimiert, umgebaut und gewartet was das Zeug hält. Da sind die schönen Yamaha XS-650-Zweizylinder, davon ein Sondermodell als XS-650-Police-Version. Die ehemals iranische Polizeimaschine benötigte einen grundlegenden Neuaufbau bis sie im heutigen Zustand war. Die Harley dagegen erhielt ganz im Geist der 80er Chopperzeit einen Umbau auf 21-Zoll-Speiche.

Wer sich weiter umschaut, findet noch mehr, zum Beispiel die BMW-HP2-Sondermodelle mit Werksrenner-Outfit und als Simo-Kirssi-Edition. Der Werksrennfahrer, Erzberg-Pilot und Pikes-Peak-Gewinner ist ein Freund des Hauses. Eine K 75 sollte eigentlich als Flat-Tracker neu aufgebaut werden, aber bleibt nun aufgrund des erhaltenswerten Zustandes im Originalkleid. Muss für den Tracker eben was anderes gesucht werden.
»Wir müssen das Pokalregal mal wieder erweitern«
Neben den klassischen Zweizylindern blitzt hier und da auch etwas Orange hervor. Berni ist KTM-Fan, Supermoto und Adventure R stehen bereit. Und auch Autos werden schnell mal ins KTM-Kleid gepresst. So bekam zum Beipsiel der T3 Bulli das passende Craft-Werk-KTM-Outfit. Und wie das so mit den Genen ist, steht der Nachwuchs schon parat. So haben die Spieler-Brothers inzwischen ihre eigene Werksfahrerin. Die 16-jährige Franka fährt ihren Vater im Trial-Sport längst in Grund und Boden. »Wir müssen das Pokalregal mal wieder erweitern«, seufzt der.

Craft-Werk 4 ist ein Ort gelebter Kreativität: Garage, Werkstatt und Treffpunkt. Und natürlich die Möglichkeit, nach der Arbeit entspannt zur analogen Schallplatte abzuhängen und den Blick über die Motorräder schweifen zu lassen. Born to be Wild – im besten Sinne.
Arbeitet seit 1996 für den Mannheimer Huber Verlag, gehört seit 2005 zum festen CUSTOMBIKE-Magazin-Team und steuert seit 2013 das ansonsten männerbevölkerte CUSTOMBIKE-Schiff als Chefredakteurin. Beruflich hat sie jeden großen und kleinen Customtrend der letzten zwanzig Jahre mitgemacht, glaubt aber letztlich an den Erfolg von Bodenständigkeit und Konstanz – auch die Maxime für die Arbeit an Deutschlands ältestetem Magazin für umgebaute Motorräder. Sie selbst pflegt beste Kontakte in die Umbau- und Schrauberszene, nicht nur in Deutschland, weiß meistens genau, wer gerade an was baut, und berichtet mit Vorliebe über die Geschichten hinter den Motorrädern und über echte Petrolheads, die das Customizing von ganzem Herzen leben. Fürs private Zweiradglück genügt ihr eine Honda CB 400 Four, mit Baujahr 1977 gerade mal ein Jahr älter als die Chefin. Aktuell steht die Honda allerdings auf der heimischen Hebebühne und soll bald in neuem Glanz erstrahlen – a bikers work is never done.
Nicht jeder hat die gugel oder kann damit umgehen😂
Wenn schon
a) solch eine Lokation beschrieben wird, dann doch bitte mit postalischer Adresse
und
b) am besten auch gleich mit dem richtigen Namen.
Eine Broker Mühle existiert nicht.
Gute Fahrt
Hallo Harry!
da hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen, verbessern wir gleich. Google mal Brocker Mühle, damit solltest du klar kommen 😉
Beste Grüße!