Die Story zu dieser Garage begann schon in der Schulzeit von Marc und Jan. »Ja genau, da fanden wir uns gegenseitig richtig scheiße!«
Das mit der Schule ist lange her, Marc und Jan konnten sich zu der Zeit nicht ausstehen. »Der kam in meine Schule, ich fand ihn kacke, er mich auch«, die Jungs lachen, als sie erzählen. Dass sie heute zusammen in einer Garage schrauben, zeigt, dass sie irgendwann doch noch einen gemeinsamen Nenner fanden – und der hieß Skateboard fahren.
Skaten als Vorstufe
Bei so einigen ist das die Vorstufe zu den Bikes, »und eine eigene Miniramp vor der Garage wäre eigentlich ganz cool«, sagen sie. Doch ein bisschen Rücksicht auf die Nachbarn muss dann doch genommen werden, auch wenn wir hier gerade in einer lässigen Location in Bad Sassendorf, nahe bei Soest in Nordrhein-Westfalen, abhängen.

Bis vor drei, vier Jahren hatten Marc und Jan noch zur »Untermiete« bei einem Freund geschraubt. Irgendwann wurde der Platz knapp, zu viele Karren, zu viele Teile. Auf einem alten Kasernengelände in den ehemaligen Offiziersgebäuden, ordentlich mit Küche und Toilette, fanden sie einen passenden Raum. Bis die zwei hier heimisch wurden, wurde der als Lagerplatz für Bücher genutzt. Mittlerweile haben sich auf dem Gelände verschiedene Werkstätten breit gemacht. Gleich nebenan baut ein Freund Surfboards, eines davon hängt auch in der Garage, »Marc ist der Surfer von uns beiden«, erklärt Jan.
Garage mit vielfältigem Inhalt
In der Garage stehen einige Karren, Marc und Jan haben immer jeweils ein Bike das fährt und eines, das als Projekt auf der Hebebühne lauert. Die Basisbikes sind vielfältig, Honda, Harley, Ducati und Triumph. Aus Letzterer wurde ein schmaler Frisco-Chopper. Dabei sind die Jungs stilmäßig nicht festgelegt, wie ihr Yamaha-Projekt beweist. Geschraubt wird aus Spaß, nicht weil man muss – und auch nicht ständig. »Wir zwingen uns nicht in die Werkstatt.

Mal wird mehr gebastelt, mal weniger, alles immer phasenweise. Es gibt ja auch noch ein Leben neben den Motorräder«, da sind sich beide einig. Auch Mopeds von Freunden finden gelegentlich hierher, Hilfestellung gibt es immer, die Gemeinschaft wird groß geschrieben. »Dieses Prinzip von Geben und Nehmen finden wir gut.«. Da ist es hier am Rande des Ruhrgebiets nicht anders als in anderen Gegenden, wo Privatschrauber zusammenhalten und sich gegenseitig unterstützen. So hängen befreundete Mopedjungs gern auf ein Bier hier ab. Zur Garage der Custom Cycle Crew sind es zwanzig Minuten, im Sommer wird der Grill kollektiv angeschmissen.
Garage mit Extraraum für Feinarbeiten
Bei ihren Umbauten wollen Jan und Marc möglichst viel selbst machen, die Ausstattung dafür ist gegeben, alles nötige Werkzeug und ein paar Maschinen vorhanden. »Selbst einen Extraraum für Feinarbeiten, zum Beispiel an Motor oder Vergaser, haben wir«, erzählen sie uns. Als größere Anschaffung steht noch eine Drehbank auf dem Plan, bis dahin springt für diese Arbeiten ein guter Freund ein. »Dafür ist Jan super in Sachen Elektronik, da kommen die anderen dann wiederum zu uns.« Geben, Nehmen, Spaß dabei – ein wirklich schönes Konzept.
Arbeitet seit 1996 für den Mannheimer Huber Verlag, gehört seit 2005 zum festen CUSTOMBIKE-Magazin-Team und steuert seit 2013 das ansonsten männerbevölkerte CUSTOMBIKE-Schiff als Chefredakteurin. Beruflich hat sie jeden großen und kleinen Customtrend der letzten zwanzig Jahre mitgemacht, glaubt aber letztlich an den Erfolg von Bodenständigkeit und Konstanz – auch die Maxime für die Arbeit an Deutschlands ältestetem Magazin für umgebaute Motorräder. Sie selbst pflegt beste Kontakte in die Umbau- und Schrauberszene, nicht nur in Deutschland, weiß meistens genau, wer gerade an was baut, und berichtet mit Vorliebe über die Geschichten hinter den Motorrädern und über echte Petrolheads, die das Customizing von ganzem Herzen leben. Fürs private Zweiradglück genügt ihr eine Honda CB 400 Four, mit Baujahr 1977 gerade mal ein Jahr älter als die Chefin. Aktuell steht die Honda allerdings auf der heimischen Hebebühne und soll bald in neuem Glanz erstrahlen – a bikers work is never done.