Keine 700 PS und keinen V12, trotzdem ist die Penz »Aventador« so exklusiv wie ihr Namensvetter aus dem Hause Lamborghini
Bullig, breit und tief geduckt. So kam schon damals der Kampfstier mit dem Namen Aventador daher, der durch seine Tapferkeit und seinen Mut ausgezeichnet wurde. Als Christian zu Penz Custombikes kam und die Fakten für ein neues Bike besprechen wollte, kam dieser Name auf den Tisch, denn genau so sollte das Bike werden. »Besonders stark und breit«, war die Ansage des Kunden und es sollte wie der Stier im Angriff eine geduckte Optik bekommen, nicht wissend, dass Lamborghini zu der Zeit ein neues Modell herausbrachte, welches auf denselben Namen hört.
Penz und der Tritt in den Hintern
Frei übersetzt heißt Aventador so viel wie »Tritt in den Hintern«. Und das war auch der Wunsch des Kunden, so viel Power zu haben, als ob er einen Tritt bekäme, sobald er am Gas seines neuen Bikes drehte. Dazu wählte man bei Penz einen 124-cui-TP-Motor aus.
Um die 120 PS-Power entsprechend zu verpacken und auch optisch etwas flaches und bulliges zu erschaffen, griff man bei Penz auf einen im Hause gefertigten Evil Spirit-Rahmen mit 40° Lenkkopfwinkel und 3“ Stretch zurück.
Stabiles Getriebe für die Penz Aventador
Gerade bei einem 124 cui-Motor stellt sich immer wieder die Frage nach dem Getriebe, denn ein Seriengetriebe muss mit gerade einmal der Hälfte der Leistung zurechtkommen, und so fiel die Wahl auf ein Baker-6-Gang-Getriebe, das man bei Penz bevorzugt verbaut. Zum einen ist es extrem stabil und zum anderen bietet der »Right Side Drive« bei Breitreifen entscheidende Vorteile.
Ohne Primärversatz läuft das Hinterrad mittig und das Bike hat ein gut ausbalanciertes Gewichtsverhältnis. Das dient nicht nur die Optik, sondern auch einem guten Fahrverhalten. Um das Bike optisch und technisch zu optimieren, wanderte ein Airride System ins Heck. Mit dem kann bei Bedarf eine ausreichende Bodenfreiheit hergestellt werden. In der Front arbeitet dagegen eine Thunderbike-Gabel mit spezieller Federkennung.
Fast wie früher: 300er im Heck
Bei der Bereifung wurde ebenfalls nicht gespart, hinten dreht sich ein 300er-Reifen auf einer Phoenix 18“-3D-Felge. Vorn verbaute das Team ebenfalls ein Phoenix-Rad, für das bei Penz ein passender Frontfender angefertigt wurde. Alle anderen Blechteile wie Tank, Heckfender, Öltank und Spoiler entstanden ebenfalls in Handarbeit, was sich bis hin zu den Risern, dem Lenker und der gesamten Elektrik erstreckt.
Als das Bike im Rohbau fertig war und man sich bei Marcus Pfeil zur Lackbesprechung traf, wollte es der Zufall, dass ein ortsansässiger Autohändler mit einem brandneuen Lamborghini Aventador auf den Hof fuhr. Ohne lange Diskussion wurde festgelegt, dass genau wie bei dem Lambo Orange der Grundton werden sollte. Pfeil Design veredelte den mit einem Airbrush.
Ziemlich exklusiv
Es wäre natürlich vermessen, einen 700 PS starken V12-Lambo mit 6,5 Litern Hubraum mit dem Bike zu vergleichen. Doch bei der Exklusivität steht das Bike von Penz dem Sportwagen in nichts nach. Und in noch einem Punkt haben die beiden eine echte Gemeinsamkeit. Mit einem Leistungsgewicht von 2,25 PS pro Kilogramm verfügen beide über den exakt gleichen Wert.
Info | penz-custombikes.com