BMW-Ingenieur Philipp Ludwig ist Gründungsmitglied einer Sprintserie und baut unter dem Namen »Kraftstoffschmiede« Custombikes

Du musst ein schnelles Motorrad haben – nicht unbedingt das schnellste. Außerdem solltest du ein guter Konstrukteur sein, einen besseren kennen. Dann musst du ein guter Pilot sein, der beste. Und du musst verlieren können, darfst den Ehrgeiz zu gewinnen jedoch nie verlieren. Schon bei der Auslosung des Gegners fährt dein Körper den Herzschlag hoch. Du taxierst ihn, schaust dir sein Bike an und versuchst dich zu erinnern, wie er bisher performt hat. Die Erinnerung entscheidet über den Adrenalinpegel. Kurz vor dem Rennen geht der so oder so durch die Decke.

Philipp Ludwig – Sprintracer und Custombiker

Noch läuft nicht mal der Motor, doch du fühlst dich wie nach zehn Rennstreckenrunden Vollgas am Limit. Gut so, denn ab diesem Moment musst du funktionieren wie deine Maschine: fehlerfrei. Du atmest tief, die Szenerie um dich herum verschwindet wie im Nebel. Ein wenig vom Druck in deinem Körper lässt du am Hinterrad in Rauch aufgehen, das Gummi braucht Temperatur. Ihr seid jetzt eine Einheit, du und deine Maschine. Dann endlich rollst du an die Startlinie, die Anspannung wird zur Konzentration.

Motormensch Philipp Ludwig

Du atmest tief. Fast wirkt er störend, der fragende Blick des Flaggirls. Du bringst den Motor auf Startdrehzahl, kontrollierst den eingelegten Gang und bringst die Kupplung an den Schleifpunkt, die Vorderradbremse immer leicht gezogen. Dann fällt die Flagge. Kupplung schnalzen lassen, Vollgas! Jetzt muss der Gangwechsel passen!

Speed is our Religion

Es saugt dich wie in einen Tunnel. 200 Meter später ist die Anspannung verpufft, verdampft in Erlösung und Freude, egal, ob du gewonnen oder verloren hast. Auch bei einer Niederlage: Es ist ein Freund, der gewonnen hat … Und er hat Respekt vor dir und deiner Leistung. Wir feiern uns, ganz gleich, ob wir gewonnen oder verloren haben. Das sind wir, die »Sultans of Sprint«. Speed is our religion.

 

Garage21