Okay, dieser Stilmix ist schon verdammt wüst – das eine Moto Guzzi V 50 Monza die Basis bot, ist dabei die Krönung
Auch in den Niederlanden sind die meisten Custombikes Harleys, Japan-Cruiser oder Britbikes. Eine umgebaute Moto Guzzi hingegen ist eine Rarität. Aart aus Asperen jedoch hatte seit einigen Jahren eine V 50 Monza in der Garage stehen, die er doch endlich umbauen wollte. »Guzzis sind anders als gewöhnliche Motorräder, und sie besitzen einen starken Charakter«, begründet der Holländer seine Wahl.
Nein, kein Cafe Racer
Ursprünglich hatte er einen klassischen Cafe Racer im Kopf, doch schon bald fanden ungewöhnliche Teile ihren Weg an die kompakte 500er. Den kleinen Apehanger etwa würde man eher an einem Chopper vermuten, die Upside down-Gabel einer Cagiva Mito passt eher zu einem Streetfighter und auch der Sportster-Tank ist kein typisches Cafe Racer-Utensil. Dazu Aart: »Ich habe das Design im Laufe des Aufbaus immer wieder neu überdacht.
Dabei ist dann dieses Gemisch herausgekommen.« Vor allem der japanische Bratstyle – schlanke, minimalisierte Bikes mit Schwingenrahmen – sollten ihn stark beeinflussen. Gemeinsam mit Rno Cycles in Culemborg entstand so ein Brattracker par Excellence. »Die Straight-Forward-Linien des Guzzi-Rahmens sind perfekt für diesen Stil«, so der Holländer.
Moto Guzzi mit Kicker
Im Original hat die V 50 Monza nur einen E-Starter. Aber Aart wollte unbedingt einen Kicker an seinem neuen Bike. Also verbaute er ein Getriebe der Nato-V50, entfernte den Startermotor und hatte ganz nebenbei jede Menge Gewicht eingespart. »Der Effekt ist außerdem, dass der erste Gang jetzt extrem kurz ausgelegt ist.«
Die passende Underseat-Auspuffanlage aus Edelstahl bastelte Rno unter Zuhilfenahme von Supertrapp-Teilen. »Eigentlich so ein Mix aus Custom- und Racing-Teilen«, so Aart. Mit dem freien Rahmendreieck, der grauen Farbe und dem industriellen Charme der Ausführung sieht die kleine Guzzi eher aus wie ein Marine-Schiff als wie ein Cafe Racer. Aber in welche Schublade passt sie denn nun? »Ach, was weiß ich. Wegen der Bratstyle- und Flattrack-Einflüsse nenne ich sie einfach Brattracker.«