Es war eines der authentischsten Treffen der europäischen Szene. Leider gibt es die Linkert Attacks nicht mehr
14 Jahre ist es her, dass Fred de Bourges die »Linkert Attacks« zu ersten Mal organisierte. Er wollte damals lediglich ein paar Liebhaber von historischen Harleys zusammenbringen, wie er selbst einer ist. Obwohl, Liebhaber ist fast eine Untertreibung, »ich bin verrückt, einfach verrückt«, beeilte sich der Franzose dann auch schnell zu erklären.
Linkert Attacks – Nicht die »normale« Harley-Szene
Und Verrückte sammeln gern Verrückte um sich, das ist kein Geheimnis. Mit der »normalen« Harleyszene hatte Fred kaum was zu tun, mit Milwaukee-Eisen nach Baujahr 1984 will er nichts zu tun haben. Lediglich antike Indians finden Anerkennung vor den Augen des Enthusiasten und durften auch seine Veranstaltung bereichern. Eine Veranstaltung, der wir noch immer nachtrauern, die Linkert Attacks waren sowas wie die Ursuppe der Harley-Custom-Events.
Am Anfang, da zog Fred das Treffen mehr oder weniger heimlich durch. Alles funktionierte durch Mund-zu-Mund-Propaganda oder über Einladungen, die an passende Typen weitergereicht wurden.
Authentischer ging’s nicht
Später gab Fred zumindest im Vorfeld das Datum der Linkert Attacks – meist Mitte Juni – auf dem gleichnamigen Blog bekannt, alles andere blieb ein Selbstläufer. Schritt für Schritt wurden es mehr und mehr der authentischsten Oldschool-Bikes Europas, die sich im Süden Frankreichs versammelten und die auf eigener Achse von überall herkamen.
Für drei Tage tauchten alle gemeinsam ein in die Zeitkapsel, die die Attacks sind. Zur samstäglichen Ausfahrt reihten sich museumsreife Stücke Motorrad- und Customkultur aneinander.
Der heilige Gral
Wenn nicht gefahren wurde, wurde gefachsimpelt und abgehangen, auf einer Wiese ohne großes Tamtam und den heute üblichen Veranstaltungswahnsinn. Die Linkert Attacks waren so authentisch wie die Chopperszene der 60er-, eine AMA-Rallye der 50- oder ein Boardtrack-Race der 30er-Jahre. Wer den heiligen Harleygral suchte, wurde hier fündig.