GfK heißen Faserverbundkunststoffe im Hausgebrauch. Wie man Schäden an ihnen repariert, zeigen wir euch
Faserverbundkunststoffe, kurz FVK, die noch vor ein paar Jahren der Luft- und Raumfahrtechnik vorbehalten waren, sind heute sehr beliebte Konstruktionswerkstoffe im Fahrzeugbau und beim Customizing. Diese Werkstoffe besitzen viele positive Eigenschaften, etwa hohe Festigkeit und Formstabilität sowie ein sehr großes Leichtbaupotenzial. Die klassische Vollverkleidung wird im Rennsport aus FVK hergestellt, außerdem Höckersitzbänke oder Front- und Heckfender.
Was für ein Kunststoff?
Wollen wir eine Reparatur durchführen, müssen wir als Erstes erkennen, mit welcher Art FVK wir es zu tun haben. Im Vergleich zu thermoplastischen Kunststoffen sind FVK beim Anfassen hart und glatt. Wenn man mit dem Finger leicht gegen die Oberfläche klopft, so hört sich das eher hell scheppernd an. Auf der Rückseite des Bauteils kann man außerdem oft noch an der Struktur erkennen, dass es sich um Glasfasergewebe handelt. Darüber hinaus sind an der Schadstelle meist freiliegende Glasfasern zu erkennen.
Vorarbeiten: Als Erstes muss das Rissende ausgebohrt werden, hier verwendet man einen Bohrer, dessen Durchmesser größer sein muss als der Riss. Damit wird verhindert, dass sich der Riss auch nach der Reparatur weiter fortsetzen kann
Bevor wir die Reparatur durchführen, müssen wir uns allerdings ein wenig mit den Grundlagen beschäftigen. Faserverbundwerkstoffe bestehen aus Fasern, diese können aus Glas- oder Naturfasern wie beispielsweise Flachs bestehen. Sie sind umgeben von einer Matrix aus Kunststoff. Auch hier gibt es wieder die Möglichkeit, verschiedene Kunststoffe zu verwenden. In dieser Anleitung widmen wir uns aber ausschließlich den duroplastischen Kunststoffen und deren Reparatur.
Kleben und Laminieren
Duroplastische Kunststoffe können im Gegensatz zu thermoplastischen Kunststoffen nicht geschweißt werden. Eine Reparatur kann hier nur mittels Kleben oder Laminieren erfolgen. Außerdem ist es wichtig, dass immer nur geeignete Klebstoffe verwendet werden, um zu gewährleisten, dass Haftung und Festigkeit dem Grundwerkstoff entsprechen.
Fasern: Gewebestreifen aus dem Reparaturset werden exakt auf die erforderliche Größe zugeschnitten. Hierzu eignet sich eine simple Haushaltsschere. Bitte dabei bedenken: Wir benötigen mehrere Lagen Gewebe, um eine stabile Verbindung herzustellen
Zum Grundaufbau von FVK müssen wir weiterhin wissen, dass diese in der Regel aus mehreren Lagen Glasfasergewebe oder Glasfasermatten bestehen. Um eine gute Festigkeit zu erreichen, wird auch der Reparaturaufbau aus mehreren Lagen bestehen. Wir machen uns die gute Klebfähigkeit der FVK zunutze und werden eine Reparatur mittels Reparaturset durchführen.
GfK-Reparaturkits für jeden Zweck
Hier bietet der Markt eine Vielzahl von Reparatursets an. Diese bestehen in den meisten Fällen aus Reparaturharz, Härter und einigen Stücken Glasfasergewebe. Hier sollte man darauf achten, dass zumindest das Reparaturharz und der Härter vom gleichen Hersteller sind. Nur so kann gewährleistet werden, dass das eingesetzte Reparaturharz auch richtig aushärtet. Ebenso wichtig ist es, das korrekte Mischungsverhältnis einzuhalten.
Mischen: Das Mischungsverhältnis muss unbedingt eingehalten werden, um eine optimale Reparatur zu gewährleisten. Hier kann zum Abwiegen eine Haushaltswaage verwendet werden. Da beim Mischen Wärme entsteht (exotherme Reaktion), sollte das Behältnis nicht aus Kunststoff bestehen
Bei einem Großteil der Schadensbilder ist es so, dass meist Risse an Bohrungen oder Befestigungspunkten entstehen. Manchmal entstehen aber auch, z. B. nach Stürzen, Löcher in den Gfk-Teilen. In unserem Beispiel werden wir einen Riss instandsetzen. Der große Vorteil bei GfK-Teilen ist, dass man Bauteile in das Laminat integrieren kann wie z. B. Schrauben oder Metallplatten mit Gewindelöchern. Mit ein wenig Übung und Kreativität können Bauteile auch in Heimarbeit repariert oder in der Form verändert oder erweitert werden. Probiert es einfach aus.
Vorarbeiten: Als Erstes muss das Rissende ausgebohrt werden, hier verwendet man einen Bohrer, dessen Durchmesser größer sein muss als der Riss. Damit wird verhindert, dass sich der Riss auch nach der Reparatur weiter fortsetzen kann
Anschrägen: Nun wird die Farbe großflächig entfernt und die Schadstelle schräg angeschliffen. Hier sollte der Winkel so um die 30° sein. Durch das Anschrägen wird die zu reparierende Fläche vergrößert, außerdem muss man für die Reparatur mehrere Lagen Glasfasermatten übereinander verarbeiten. Dies verhindert unnötige Schleifarbeiten nach der Reparatur
Fixieren: Zum Ausrichten loser Teile bietet es sich an, die Schadstelle rückseitig mit stabilem Klebeband zu fixieren. Außerdem müssen Löcher oder Lücken hinterlegt werden. Dies kann man beispielsweise mit einem Pappkarton machen. So wird verhindert, dass das flüssige Harz rückseitig durch den Riss abläuft und uns an der Reparaturstelle fehlt
Reinigen: Die fertig geschliffene Reparaturstelle muss gründlich gesäubert werden. Staub und Fett behindern die optimale Verbindung der zu klebenden Stelle. Erst jetzt beginnen die Vorbereitungen der Materialien aus dem Reparaturset
Fasern: Gewebestreifen aus dem Reparaturset werden exakt auf die erforderliche Größe zugeschnitten. Hierzu eignet sich eine simple Haushaltsschere. Bitte dabei bedenken: Wir benötigen mehrere Lagen Gewebe, um eine stabile Verbindung herzustellen
Mischen: Das Mischungsverhältnis muss unbedingt eingehalten werden, um eine optimale Reparatur zu gewährleisten. Hier kann zum Abwiegen eine Haushaltswaage verwendet werden. Da beim Mischen Wärme entsteht (exotherme Reaktion), sollte das Behältnis nicht aus Kunststoff bestehen
Instandsetzung: Nachdem wir die Komponenten sorgfältig gemischt haben, müssen wir zügig mit der Instandsetzung beginnen. In der Regel haben die Harze eine Verarbeitungszeit zwischen 5 und 15 Minuten. Aus diesem Grund sollte man lieber mehrere kleine Mengen Harz anmischen und nacheinander verarbeiten. Mit einem Pinsel oder einer Rolle wird zunächst eine Schicht Harz großflächig aufgetragen. Anschließend werden mehrere Lagen Glasfasergewebe nass in nass verarbeitet. Zwischen den Lagen wird immer wieder Harz aufgetragen und das Gewebe durch tupfen mit einem Pinsel entlüftet. Hier sollte der Pinsel von innen nach außen bewegt werden. Das Gewebe muss komplett durchtränkt sein und alle Lufteinschlüsse müssen herausgearbeitet werden. Der Vorgang wird so lange wiederholt, bis die gewünschte Bauteildicke erreicht ist.
Geduld: Nachdem die letzte Lage eingearbeitet ist, heißt es Geduld haben und abwarten bis die Laminatschicht vollständig ausgehärtet ist. Dies kann je nach Temperatur 30 bis 60 Minuten dauern. Erst dann kann die Fixierung und die hinterlegte Pappe entfernt werden. Nach der vollständigen Aushärtung kann die Reparaturstelle an der Vorderseite geschliffen werden. Vertiefungen oder Unebenheiten können mit herkömmlichen Spachtelmassen ausgeglichen werden.
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