Die Entstehungsgeschichte dieses Zehnzylinder-Motorrades auf Basis einer Jawa 11 Perak ist so spannend wie der unfassbare Eigenbau selbst.

Marek ist Tscheche, 32 Jahre alt und von Beruf ist er Ingenieur im Bereich Recycling-Anlagen. Was Fahrzeugumbauten angeht, war Marek immer schon schräg drauf. Mit 17 Jahren verpasste er seinem 50-Kubik-Jawa-Moped vom Typ 21 einen selbst gebauten Düsenantrieb, den er aus einem riesigen Turbolader eines alten LKW konstruiert hatte. Später konnte er diese Erfahrungen für seine Diplomarbeit nutzen.

Vor zweieinhalb Jahren entschloss er sich dann, einen Paukenschlag in Sachen Motorenentwicklung zu setzen. Sein Plan war es, auf Basis einer Jawa 11 »Perak« einen Zweitakt-Sternmotor zu bauen. Die Jawa 11 ist ein tschechischer Einzylinder-Zweitakter mit 250 Kubikzentimeter Hubraum und einer Leistung von neun PS. In Mareks Fall stammte das Basis-Bike aus dem Jahr 1953. Vom Jawa-Motor allerdings brauchte Marek nur das Kurbel- und Getriebegehäuse, alles ­andere wurde ausgetauscht. Das Rolling Chassis selbst durfte der junge Ingenieur nicht anrühren, denn sonst hätte das spätere Fahrzeug die Straßenzulassung in Tschechien verloren.

Also hieß es Maß nehmen. Marek prüfte die Optionen, ­einen Acht-, Zehn- oder gar Zwölfzylinder zu bauen und entschied sich dann für ein Zehnzylinder-Konstrukt, welches er des geringeren Umfangs wegen in zwei verschränkt übereinanderliegende Fünf­zylinder aufteilte, die nahezu waagerecht über dem Motorgehäuse sitzen. Natürlich musste das zweite Kurbelgehäuse dieses wahnwitzigen Konstrukts, das die 10 Zylinder aufnehmen kann – wie so vieles andere – selbst hergestellt werden.

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Carsten Heil, hat die typische Zweiradkarriere der 80er-Jahre-Jugend durchgemacht: Kreidler Flory (5,3 PS), 80er-Yamaha DT und mit achtzehn dann die erste 250er Honda. Nach unzähligen Japanern über Moto Guzzi ist er dann schließlich bei Rohrrahmen-Buell gelandet. Seit 1992 mit Fotoapparat und Schreibgerät in Sachen Kradkultur unterwegs.