Diese höchst emotionale Yamaha SR 500 entstand als Kooperation zwischen einem Parts-Anbieter und einem Motorrad-Designer

Wie es denn dazu kam, dass Motor­rad-Designer Jens vom Brauck und der Hamburger Yamaha-Spezialist Kedo gemeinsam ein Motorrad entwickelt haben, will ich wissen. »Ach weißt du, Jens hat Anfang des Jahres bei uns angerufen und meinte, er habe da was für uns«, grinst Daniel, Managing Director von Kedo. »Kurz darauf hat er uns in Hamburg besucht und sein Konzept vorgestellt, es war so etwas wie Liebe auf den ersten Blick.«

Yamaha SR 500 mit Seele

Vom Brauck, der sich bereits mit knackigen Ducati- und MZ-Studien und vielen Custombikes einen Namen gemacht hat, präsentierte eine moderne Mixtur aus Desert Racer und Kenny Roberts-Flat Tracker. Minimalistisch, im rauhen Wettbewerbslook gestaltet, verkörperte auch dieser Entwurf die Vorstellung des Formgestalters von einem archaischen, emotionalen Motorrad mit Seele.

Wenn 40 PS auf gerade einmal 145 Kilo treffen, dann werden Landstraßen zum Supermoto-Parcours. Vor allem, weil die Pirelli-Gummis und speziell abgestimmte Wilbers-Stoßdämpfer nicht den Spaß verderben.

Nachdem sich beide Parteien geeinigt hatten, brachte Kedo eine blitzblanke Yamaha SR 500 mit schwarzen 17- und 18 Zoll-Felgen, Pirelli Scorpion-Stollenreifen, Wilbers-Federbeinen und Aluminium-Schwinge in die Design-Schmiede nach Köln. Dazu Daniel: »Dem bewährten Einzylinder-Motor hatten wir eine Generalüberholung gegönnt und ihn zusätzlich mit Kopfbearbeitung, anderer Nockenwelle und 40er Mikuni-Rundschiebervergaser auf etwa 40 PS getunt.« Außerdem strahlten die Hamburger die Oberflächen des Motorgehäuses mit Aluminium-Granulat und verdichteten es mit Edelstahlkugeln nach.

Stylisten an die Arbeit

Jens hingegen entfernte zunächst rund 25 Kilo Gewicht, indem er alles Überflüssige abschraubte. Er gestaltete knackige Kunststoff-Schutzbleche, verbaute einen Tank des japanischen Herstellers Daytona und versah dessen Unterkante mit seitlichen Blenden. Seine auch schon von anderen Entwürfen bekannte Frontmaske durfte beim D-Tracker selbstverständlich nicht fehlen. Mit geschulter Hand entwickelte der Formgestalter eine flache Sitzbank und kombinierte den Entwurf mit einem Lenker von LSL und einem winzigen Tacho von motogadget.

Kedo-Aluschwinge, Wilbers-Dämpfer und schickes Kettenrad

Als Auspuff entschied sich der Kölner für eine hochgelegte Edelstahlanlage mit Supertrapp-Schalldämpfer. »Bei SR 500-Modellen bis Baujahr 1989 können wir diese Anlage auch eintragen lassen«, freut sich Daniel. Eine Straßenzulassung für die die D-Track war Pflicht. Und aus der lockeren Zusammenarbeit zwischen Hersteller und Designer ist längst ein starkes Team geworden.

Info | kedo.de  |  jvb-moto.com

 

 

 

Dirk Mangartz