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CBS 2025

Indian Sport Chief – West Coast Chief

Drei Versionen der Indian Sport Chief ließ der Hersteller seinerzeit zum Launch umbauen. Die erste stammte von Yaniv Evan

Yaniv Evan ist ein bunter Hund innerhalb der US-Umbau-Szene. Seit über zwei Jahrzehnten betreibt der gebürtige Israeli an der legendären Melrose Avenue seinen Custom-Shop »Powerplant« im Zentrum von Hollywood. Der Grund für ­Yanivs Erfolg liegt in der Tatsache begründet, dass der gelernte Flugzeugmechaniker beim ­Formen neuer Teile nicht nur unendlich viel Geschmack beweist, er ist darüberhinaus auch ein exzellenter Handwerker.

Bauen für die Prominenz

Händische Metallbearbeitung ist sein Ding, Teile aus dem Aftermarketkatalog kommen ihm nicht in die Tüte. Kein Wunder also, dass sich die motorradbegeisterte Hollywood-Prominenz in der Melrose Ave die Klinke in die Hand gibt.  

Damit die »Morris Mag«-Replika-Räder richtig in Szene gesetzt werden, verbaute der Customizer Bremsscheiben, die im Durchmesser deutlich von den Originalscheiben abweichen 

Der hier gezeigte Umbau der Indian Sport Chief entstand für den motorradbegeisterten Film- und Fernsehstar Norman Reedus, der seit Herbst letzten Jahres einen eigenen »Walk of Fame«-Stern auf dem Hollywood Boulevard hat und mit der nicht minder berühmten deutschen Filmschauspielerin Diane Kruger liiert ist. Für Reedus war Yaniv als Bikebuilder kein Unbekannter, denn er hat für den Filmstar vor einigen Jahren bereits einen knackigen Oldschool-Chopper mit Knuckle-Antrieb gebaut. 

SCHLANK STATT PUMMEL

Nun also sollte es etwas Modernes, Kräftiges, mit Einspritzung, kernigen Bremsen, verschiedenen Fahrmodi und sonstigem jetztzeitlichem Brimborium werden. Und obwohl Yaniv aufgrund von CAN-Bus und Co. die Finger von der Fahrzeugelektronik ließ, veränderte er den Charakter der Vorlage stark, indem er dem Bike völlig andere Rad-/Reifengrößen verpasste.

Die Lamellen auf Dashboard und Seitendeckeln zitieren die Hot-Rod-Szene der 50er-Jahre

Die Gussräder sind Replikas der in den 70er-Jahren so beliebten Morris Mags, vorne rollt Yanivs Sport Chief jetzt aber auf einem schmalen 110er- statt auf einem 130er-Gummi. Hinten flog das pummelige 16-Zoll-Rad mit 180er-Bereifung raus und wurde durch ein 18-Zoll-Rad mit vergleichsweise schmalem 150er-Reifen ersetzt. 

Indian Sport Chief ganz Kalifornisch

Auch die riesigen Serienbremsscheiben mussten individuell angefertigten Custom-Exemplaren mit kleinerem Durchmesser weichen, um dem Vorderrad die nötige optische Aufmerksamkeit zu gewähren. Das hatte natürlich Konsequenzen, denn der Customizer musste deswegen neue Bremszangenhalter herstellen, und bei der Gelegenheit fertigte er noch eine Gabelbrücke an, wie man sie in den 70er-Jahren oft an den damaligen Sportbikes gesehen hat.

Am Heck griff Yaniv noch weit stärker ein, denn hinter den oberen Anlenkpunkten der Stereo-Federbeine schweißte er völlig neue, schmalere Halter an, sodass die original belassenen Fox-Federbeine jetzt enger beieinander und mit deutlich weniger Winkel im Heck stehen und so die Boden­freiheit verbessern. Der schmalere und fluffigere Heckfender im angedeuteten Crazy-Frank-Stil ist ein Einzelstück und entstand komplett aus Stahl, eine entsprechend passende schmalere Sitzbank im Cobra-Stil wurde ebenfalls bei Powerplant verwirklicht. 

SCHMALER TANK UND SOCAL-LACK

Viel Zeit und Arbeit hat Yaniv in den Tank investiert. Zwar benutzte er allein schon wegen der Benzinpumpe als Basis das originale Spritfass von Indian, schnitt es aber entzwei und verschmälerte den Hohlkörper. Zudem brachte er neue Tankhalterungen an, so, dass der Tank nun höher sitzt.

Hollywoodstar Norman Reedus beim ersten Probesitzen. Seinem Lächeln nach zu urteilen, ist er sichtlich angetan von seinem neuen Untersatz 

Hinzu kam ein neues Dashboard mit eingehämmerten Lamellen, dies ein typisches Hot-Rod-Element der fünfziger Jahre, das man auch an den Seitendeckeln wiederfindet. Angesichts des bis dahin betriebenen Aufwands war es reine Ehrensache, dass auch die Krümmer der 2-in-1-Anlage und auch die turmhohen Riser mitsamt der stark nach hinten zum Fahrer hin orientierten Lenkstange das Werk des Metall-Artisten sind. 

Die schmaleren Räder und das abgespeckte Heck verleihen der Sport Chief einen anderen Charakter

Blieb nur noch, den pofeligen Sekundär-Belt durch eine markige Rollenkette zu ersetzen und dem Bike als i-Tüpfelchen eine typische SoCal-Lackierung mit Flames zu verpassen. Und so nimmt es nicht Wunder, dass Norman Reedus hellauf begeistert ist von seinem neuen Spielzeug, denn durch Yanivs Eingriffe fährt sich das Bike jetzt noch handlicher und großstadtfreund­licher. Mission accomplished! 

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DM 6/25

Info | indianmotorcycle.de

Für seine Sport Chief überarbeitete Customizer und Motocrosser Carey Hart die Bremsen mit Beringer-Rennkomponenten und verbaute eine neue Schwinge von Trac Dynamics, gefertigt aus Billet-Aluminium. Lenker und Griffe kommen aus eigener Produktion
Jake Cutler heißt der Customizer hinter diesem Projekt. Wichtig war ihm eine komfortable Sitzposition. Um die zu erreichen, verkleinerte er den Tank und fügte Knieausschnitte hinzu. Der Lenker wurde um zwei Zentimeter angehoben und leicht nach hinten gezogen

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CB 6/25




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Fotos: Drew Ruiz, Sean MacDonald
Fotos sind urheberrechtlich geschützt

Kommentare

Eine Antwort zu „Indian Sport Chief – West Coast Chief“

  1. Avatar von Arnold Deiß
    Arnold Deiß

    Sehr schön gefällt mir, was kostet denn so ein Umbau

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