Mit der Scout Rogue setzte man in Spirit Lake schon im letzten Jahr dazu an, einen Clubstyler ab Werk anzubieten, auch wenn das Ganze noch recht brav ausfiel. Mit der Indian Sport Chief aber kommt nun ein Bike, das den Bad-Ass-Stil tatsächlich konsequent umsetzt.
Performance-Cruiser nennt Indian seinen neuesten Wurf selbstbewusst, und auf dem Papier sieht es schon mal so aus, als könnte die Sport Chief dem auch gerecht werden. Ganz klar, dass dafür zunächst der größte Motor her muss, den der Hersteller zu bieten hat. Mit 116 Cubicinch, also knapp 1900 ccm, wartet der luftgekühlte V2 auf. Für den Einsatz in der Sport Chief wurde das Aggregat in Schwarz getaucht, das ist schon mal ein Teil der konsequenten Umsetzung. Zwar basiert das Fahrwerk auf dem bekannten Doppelschleifen-Stahlrohrrahmen der Basis-Chiefs, es wurde für die Sport-Version aber punktuell verstärkt. Dazu holte sich Indian einige namhafte Zulieferer ins Boot.
Die USD-Gabel von KYB kennen wir schon aus den Challenger-Modellen, aber die auffälligen, überfrästen 152-mm-Riser sind neu. In Kombination mit den mittig und hoch montierten Fußrasten und dem Solosattel ist die sportlichere Fahrposition damit vorgegeben. Auf die Gussräder sind ab Werk Pirelli-Night-Dragon-Reifen aufgezogen. Dazu kommen Fox-Stoßdämpfer, die gegenüber den gewohnten Chief-Modellen ihren Federweg auf 100 mm und den Neigungswinkel auf 29,5 Grad erhöhen können. Damit die Bremsen der Fahrweise standhalten können, entschieden sich die Indian-Ingenieure vorn für Doppelscheiben und radial verschraubte Vierkolben-Zangen von Brembo. In diesem Gesamt-Set-Up lädt die Sport Chief durchaus zum aggressiven Fahrstil ein – und nichts anderes soll sie auch.
Die Indian Sport Chief kommt in drei Farben
Last not least gehört zu echtem Clubstyle eine Frontverkleidung. Für unseren Geschmack ist die in diesem Fall etwas tief angesetzt, aber das ist bei Custom-Clubstylern oft nicht anders und entspricht daher dem Stil. In drei Farben bietet Indian die Sport Chief an. Während wir die Farben Ruby Red und Stealth Gray registrieren, finden wir Black Smoke die einzig wahre Farbe für den Race-Cruiser. Mattschwarz ist und bleibt böse und steht dem Clubstyler damit hervorragend. Spannend auch der Preis. In Deutschland werden für die sportliche Chief ab 21.990 Euro fällig, in Österreich ab 25.790,00 Euro – damit liegt der Cruiser auf dem Niveau der amerikanischen Konkurrenz.
Wer dieses Geld nicht ausgeben will, seiner Chief, Chief Bobber oder Super Chief aber trotzdem ein bisschen Clubstyle gönnen möchte, für den bietet Indian sowohl die Verkleidung als auch die Riser und die Stoßdämpfer als reine Zubörteile an. Das finden wir gut durchdacht und eine tolle Alternative. Wie überhaupt die Sport Chief eine wirklich konsequente Umsetzung des Clubstyle-Themas von einem Großserienhersteller ist. Konsequent, weil die verwendeten Fahrwerksparts reichlich Fahrspaß versprechen, für den der Motor zudem mehr als genug Leistung bietet. Spannendes Motorrad, wir freuen uns schon auf die erste Testfahrt.
Info | indianmotorcycle.de
Carsten Heil, hat die typische Zweiradkarriere der 80er-Jahre-Jugend durchgemacht: Kreidler Flory (5,3 PS), 80er-Yamaha DT und mit achtzehn dann die erste 250er Honda. Nach unzähligen Japanern über Moto Guzzi ist er dann schließlich bei Rohrrahmen-Buell gelandet. Seit 1992 mit Fotoapparat und Schreibgerät in Sachen Kradkultur unterwegs.
Hey, nettes Bike! Schön wäre es wenn Indian auch die USD-Gabel als Zubehör anbieten würde, die würde meiner Maschine nämlich auch gut stehen😉
Gruß
GenzMotorcycles