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CBS 2025

Honda CBX 1000 – Spaß an sechs

In seiner Kindheit baute Petri Ruusunen noch Modellflugzeuge. Und heute? Baut er Moppeds, diese Honda CBX zum Beispiel.

»Manche Leute werden immer noch böse, wenn du ein japanisches Bike Cafe Racer nennst«, sagt Petri und lässt seinen Gedanken freien Lauf. »Diese Japaner trinken ja keinen Kaffee. Aber Tee Racer? Nö, das klingt doch nicht«, er ist schon ein komischer Vogel, der Finne. Moppeds fahren ist nicht sein Ding, Moppeds bauen aber gerne!

Jedes Frühjahr ein neues Motorrad

Jedes Frühjahr ein neues, ein, zwei kurze Ausfahrten und dann direkt ab zu den fertigen Umbauten in die Garage. Danach kommt die nächste Mühle dran. Fast so, wie früher die Modellautos im Kinder-Setzkasten.

Handgefrästes Tank-Logo …

Zu sehen bekommt die Bikes kaum einer, nur ein paar Freunde verirren sich manchmal zwischen die angeschwollene Sammlung und schütteln den Kopf über Petris Hobby. »Dabei haben die genauso blöde Spleens wie ich. Der eine hat  eine Underground-Sauna entwickelt, weil er meint, der Dampf wäre darin schöner.«

Die Honda CBX sollte nicht nett aussehen

Unter seinem Laden, einer Goldschmiede-Werkstatt, hat sich Petri seine Schrauberbude eingerichtet, hierher brachte er auch die olle CBX, die er ganz billig irgendwo gekauft hatte. Er fertigte sich ein paar Dinge wie Tank und Fahrwerksteile neu, verwarf aber alle Ideen wieder. »Das war alles so custom style, so hübsch und nett. Aber ich wollte dann doch eher was raues, brutales … es gibt da im Finnischen ein Wort dafür, das kann ich aber nicht übersetzen«, radebrecht er in Englisch.

… lustige, kleine Sitzpolster …

Und so baute er einen neuen, kastigen Tank mit fetten, roughen Schweißnähten aus 2 Millimeter-Alublech. Das Gebilde versah er als Reminszens an alte Zeiten mit stilechten Lederriemen. Auch der Heckfender mit eingelassenen Cateye und die Seitenbleche entstanden im bullig-modernen Alulook.

Ein halbes Dutzend Vergaser

Chrom, Paint  oder Pinstripe wären da nur unnötiger Zierrat gewesen. Beim Motor setzte Petri auf Originales, lediglich Keihin durfte ein halbes Dutzend Vergaser für den Sechszylinder spendieren. Den Auspuff beließ der Finne ebenfalls klassisch und verordnete ihm nur zwei neue Dunstall-Dämpfer.

… und glubschige DE-Scheinwerfer: Alles an dem CBX-Cafe Racer ist irgendwie anders

Mehr gabs nicht zu tun, das Bike wanderte nach Vollendung, kurzer Ausfahrt und unserem Shooting in die Garage zu den anderen. Wir schubsen Petri nochmal heftig: »Is ’ne Schweinerei, was du da machst, zeig die Karren doch auch mal draußen.« »Ihr habt recht. Ich sollte mal eine Ausstellung machen, in ’nem Einkaufszentrum vielleicht.

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DM 6/25

Ab ins Archiv mit der Honda CBX

Oder eine Homepage mit Bildern. Ich denk drüber nach“, sprichts und haut ab zum nächsten Projekt. »Eine Triumph Speed Twin vielleicht und danach eine Ironhead Sporty. Die bekommt vier kleine Chopper-Tanks, elektrische Bass-Saiten und einen Verstärker in die Sissybar. Dann kann ich Stevie Wonder auf meinem Bike spielen«, ruft er uns noch zu. Blöder Finne!

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CB 6/25



Technische Daten
Modell Honda CBX 1000
Baujahr 1978
Erbauer Petri Ruusunen

Motor
Typ Sechszylinder-Viertakter, dohc-Vierventiler
Hubraum 1046 ccm
Bohrung x Hub 64,5 x 53,4 mm
Vergaser Keihin
Auspuff Original mit Dunstall-Dämpfern
Getriebe Fünfgang
Leistung 105 PS bei 9000/min
Drehmoment 86 Nm bei 8000/min
Vmax 222 km/h
Fahrwerk
Rahmen Stahl-Rückgratrahmen
Gabel Tele mit Stabi
Schwinge Alu -Kasten mit Unterzug
Räder PVM-Dreispeichen m. vo. 120/60-17, hi. 190/50-17
Bremsen vo. 272 mm-Doppelscheibenbremse, hi. 300 mm-Scheibenbremse
Zubehör
Tank Aluminium Eigenbau
Lenker Eigenbau
Frontlampe MIG Lights
Rücklicht Cateye, mod.
Fender Eigenbau
Sitzbank Markko Leimu
Metrie
Leergewicht 230 kg
Radstand 1495 mm

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Fotos: Siwer Ohlsson
Fotos sind urheberrechtlich geschützt

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