Ein komplettes Bike samt Umbau für 500 Euro aufzubauen, ist nahezu unmöglich. Mit dieser Honda CB 450 gelang das Kunststück
Irgendwann hockte Paul mit seinem Kumpel Murat in der Werkstatt und diskutierte über die Customszene. Sie sinnierten darüber, warum sich so wenige Jugendliche für Motorräder begeistern ließen, stellten fest, dass ein Triumph- oder Harley-Chopper schnell zehntausende Euro kosten kann und somit für viele Youngster unbezahlbar sei.
Basisbike für 250 Euro
Doch das, so der holländische Bikebuilder, sei ja wohl kein echtes Problem: »Ich baue für unter 500 Euro ein geiles Gerät zusammen, kein Thema.« Murat schob die Augenbauen nach oben und Paul begann zu grübeln. Zunächst galt es, eine passende Basis aufzutreiben. CB 750, XS 650 oder XT 500 waren allesamt schon in gewaltigen Preisregionen angekommen, also musste es etwas anderes werden. Mit einem Zweizylinder-Motor einer Honda CB 450, den Paul für 250 Euro erwarb, konnte das Projekt dann beginnen.

In der Nachbarschaft fand sich dann ein CB-450-Wrack, das seit 18 Jahren nach einem Unfall lieblos in einem Schuppen vor sich hin vegetierte. »Alles war verrostet, Teile fehlten, ein trostloser Anblick. Aber für 200 Euro nahm ich es mit in meine Werkstatt«, so Paul. Nach dem Sandstrahlen sämtlicher Metallteile beschichtete er die entchromten, stahlgrauen Räder mit einer dicken Schicht Klarlack.
Ein brauchbarer Motor
Er bohrte Löcher in die Trommelbremsen und lackierte die Innereien in hitzeresistentem Gold. Die größte Überraschung war der 444-ccm-Motor der CB. Seine Bauteile erwiesen sich allesamt als brauchbar, so dass Paul den ursprünglich vorgesehenen Twin gar nicht benötigen würde. Neue Dichtungen, frisches Öl und ein wenig Wartung brachten den Motor zum Laufen.

Die restlichen Teile kombinierte der Schrauber aus Den Haag zu einem Gemisch aus Flat Tracker, Cafe Racer und Bobber. Aus dem Heck einer Honda CB 500 S von 1997 formte er ein eigenständiges Teil mit einem Sitzpolster von Tijger Leathers. Weil Paul sämtliche Vorarbeiten am Rahmen inklusive Strahlen selbst durchgeführt hatte, bekam er für die Kunststoffbeschichtung einen Sonderpreis.
Honda CB 450 – Billige Teile aus dem Gebrauchtladen
Die Lackierung mit Streifendekor kostete den Bastler nur 49 Euro an Material. Für wenig Geld besorgte er sich einen gebrauchten Flattrack-Lenker, Koni-Stoßdämpfer und ein Lucas-Rücklicht. Auch die Dunlop-Reifen fand der Sparfuchs in einem Gebrauchtteileladen.

Schlappe 500 Euro hat der Aufbau der coolen CB 450 am Ende gekostet. Keinen Cent mehr als prognostiziert. Sicher spielte dabei auch das Glück eine große Rolle, außerdem war Paul in der Lage, sämtliche Oberflächenarbeiten bis auf die Kunststoffbeschichtung selbst durchzuführen.
Ran, an die Schraubenschlüssel!
Auch Eve, eine Freundin, die selbst ein Custombike fährt, lobt das Projekt: »Ich hoffe, mit diesem 500-Euro-Job kann Paul ein paar junge Leute motivieren, sich auch einmal auf ein solches Projekt einzulassen. Sucht die Scheunen nach alten Motorrädern ab, hämmert, sägt, schweißt und lackiert euch euer Bike zusammen. Das geht auch mit verdammt wenig Kohle in der Tasche!«
Info | paulfunkdesign

Die Honda ist ein tolles Bike geworden ,mein Glückwunsch . Aber sollte man nicht doch auch die Arbeitszeit mit berücksichtigen bei der Preisfindung .Keiner arbeitet doch für nix.
Das Bike ist Geschmackssache. Die Jugend fährt aber kein Motorrad, weil es nicht cool ist. Motorradfahrer gelten als Umweltsünder, Krawallmacher und politisch rückständig. Ein Bobber in Regenbogenfarben wird auch nicht bewundert bei einem Treffen, sondern eher mit einer Flecktarnplane abgedeckt.
Das die ganze Jugend so tickt ist Blödsinn, wenn man sieht was die 16jährigen bei der Europawahl tatsächlich gewählt haben. Das Bike ist auch ein Anstoss was alles geht wenn man nur den Arsch hochbekommt. Und letztlich ist die Jugend nicht so klamm wie man gemeinhin denkt. Selbst wenn der Umbau das doppelte gekostet hätte, ist er immer noch aufregender als das langweilige Rotwild von der Stange…somit auch für junge Biker interessant.
Oldie Goldie….. So nice
Sieht für mich einfach scheiße aus das Bike – denke aus diesem Grund machen das jüngere Leute nicht, die alten Scheißhaufen kannst nicht unter 5000€ geschweige denn 500€ zu geilen Maschinen machen.
Sorry, aber das Teil würde ich nichmal für viel Geld haben wollen.
Tja jede Jeck ist anders, mal gut so das nicht alle den gleichen Geschmack haben. Leider gibt es auch zuviel neue Moppeds die optisch eine Vollkastatrophe sind, und ne scheiss Kohle kosten…ob man die Dinger in 40 Jahren nochmal ans Laufen bringt glaube ich nicht.
Jürgen
Moin zusammen,
Als alter Knacker kenne ich die Szene seit vielen Jahren. Mein zweites Bike war die Z 1000 von 1976. Ich finde die Eigenbauten grundsätzlich super, die von euch aufgerufenen Erstehungspreise….na ja. Leute, wir waren früher bekannt für unsere Akzeptanz auch gegenüber „Reiskochern“; also lasst in der Plastikbomber Zeit auch die alten Stahl Esel gelten.
Custem Bike ist für mich eine Freude zu lesen und hat das Genre neu belebt.
Die wichtigsten 2 Worte stehen im ersten Absatz.
Bikebuidler und ICH .
Kein Normalo bekommt so ein Projekt in dem klein gestreckten Rahmen hin.
Geschweige den ein junger Kerl ohne Vorkenntnisse. Der muss die 500 € alleine in Werkzeug vom Aldi Stecken.
Intersessant wäre ein Realitätsnaher Bericht
Trotzdem, hat Spaß gemacht zu lesen. 🙂