Was wir bei dieser Harley Softail vermissen, ist eine klare Linie. Das soll die Arbeit daran trotzdem nicht schmälern

Es ist eine ewige Krux, wir können schlicht nicht jeden Motorradumbau so sehr mögen, wie es der jeweilige Besitzer aber natürlich unbedingt tun sollte. So stecken in Mikis Umbau nicht nur zahlreiche Teile, sondern auch jede Menge Arbeitsstunden. Über einen Zeitraum von drei Jahren legte der Hobbyschrauber immer wieder Hand an.

Harley Softail als Daily Driver – kann man ja nicht von jedem Custombike behaupten

Wichtig war ihm zunächst eine Harley als Basis-Motorrad, unbedingt mit Vergaser. Eine Softail Standard wurde es schließlich, zum Kaufzeitpunkt weitestgehend original. Lediglich Apehanger und Dragpipes waren bereits montiert. Ein Chopper-Umbau schwebte Miki vor, mit TÜV, gut fahrbar, bequem. Alles nicht zwingend Attribute, die krasse Oldschool-Chopper erfüllen.

Für einen echten Chopper baut das Bike vor allem an Tank und Sitzbank etwas breit

Schon allein die Sache mit der Legalität macht Abstriche nötig, und selber eine King-and-Queen-Sitzbank bauen oder den Tank umschweißen kann halt schlicht nicht jeder. Und so tastete sich Miki Schritt für Schritt an seinen Umbau ran. Mit der langen AME-Gabel liegt er schon mal nicht falsch, wenn wir sie auch mit einem anderen Scheinwerfer kombiniert hätten.

Offener Belt

Dafür ist der kleine Banana-Ape recht cool und die Sissybar selbstgebaut. Miki fährt mit offenem Belt, und vor allem, Miki fährt. Die Softail ist ein absoluter Daily Driver und Miki werden die Ideen für seinen Modern Chopper sicher nicht ausgehen.

 

 

Arbeitet seit 1996 für den Mannheimer Huber Verlag, gehört seit 2005 zum festen CUSTOMBIKE-Magazin-Team und steuert seit 2013 das ansonsten männerbevölkerte CUSTOMBIKE-Schiff als Chefredakteurin. Beruflich hat sie jeden großen und kleinen Customtrend der letzten zwanzig Jahre mitgemacht, glaubt aber letztlich an den Erfolg von Bodenständigkeit und Konstanz – auch die Maxime für die Arbeit an Deutschlands ältestetem Magazin für umgebaute Motorräder. Sie selbst pflegt beste Kontakte in die Umbau- und Schrauberszene, nicht nur in Deutschland, weiß meistens genau, wer gerade an was baut, und berichtet mit Vorliebe über die Geschichten hinter den Motorrädern und über echte Petrolheads, die das Customizing von ganzem Herzen leben. Fürs private Zweiradglück genügt ihr eine Honda CB 400 Four, mit Baujahr 1977 gerade mal ein Jahr älter als die Chefin. Aktuell steht die Honda allerdings auf der heimischen Hebebühne und soll bald in neuem Glanz erstrahlen – a bikers work is never done.