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CBS 2025

Harley-Davidson XLH 900 – Hellacopter

Wer echtes Abenteuer sucht, der kann mit etwas Glück auf einer klassischen Harley-Davidson XLH 900 Himmel und Hölle erleben.

Schon mal davon gehört, dass Rallye-Piloten privat im Kia Carnival unterwegs sind? Oder Speed-Boat-Kapitäne mit dem Holland-Rad? Wohl kaum. Denn wer beruflich mit spannendem Gerät zu tun hat, der will oft auch in der Freizeit keine 08/15-Ware bewegen. So jedenfalls ging es Torsten.

Aufregend bitte

Als Flight Engineer bei der Bundeswehr sitzt er werktags im Hubschrauber, und nun suchte er nach einer fahrerischen Herausforderung fürs Wochenende und für die abendliche Runde. »Ich wollte halt auch auf dem Boden ein aufregendes Fortbewegungsmittel«, so der Niedersachse. 

Nur wenige Zubehörteile wie ein kleiner Analog-Tacho …

Als er dann von einer teilzerlegten Harley-Davidson Sportster 900 von 1968 hörte, griff er sofort zu. Aus dieser archaischen Rüttelplatte, die beinahe ausschließlich aus zwei Rädern und einem gusseisernen Motor besteht, müsste sich doch ein Zweirad-Abenteuer zusammenschrauben lassen, dachte sich der Helicopter-Mann.

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Der Vorbesitzer der 900er hatte das Bike einst aus Kanada geholt und mit der Restaurierung begonnen, diese aber nicht zu Ende geführt. »Er hat wohl ziemlich schnell die Lust am Schrauben verloren«, grinst Torsten, der nun noch einmal von vorn beginnen musste. Da er ohnehin einen traditionellen Old School-Bobber mit Starrrahmen bauen wollte, störte ihn diese Tatsache allerdings kaum – schließlich war die Sporty bezahlbar.

… und das Ölfiltergehäuse verfeinern das Minimal-Arrangement

Er verbaute also ein geschraubtes starres Heckteil – »das gab‘s bei Custom Chrome für 250 Euro« – und klassische 5.00 x 16-Reifen auf pulverbeschichteten FLH-Rädern. Eingespeicht in Edelstahl und mit Industrielagern versehen, waren die Räder als wichtiges Stilelement nun also fertiggestellt. Eine Harley Springer-Gabel in originaler Länge und optimierte Trommelbremsen ergänzten den Umbau: »Ich habe vorne schon eine Duplex-Trommel genommen, aber richtig bremsen geht doch noch anders«, so der Techniker.

Harley-Davidson XLH

Anbauteile wie den Sattel, Öltank oder Kennzeichenhalter baute Torsten selbst, die an den XL-Rahmen angepassten Trittbretter waren ursprünglich für eine Roadking vorgesehen. Dem Sportster-Motor half Torsten mit einem S&S Super B-Vergaser auf die Sprünge, allerdings zeigen die Handschaltung und die manuelle Zündverstellung, dass es dem Hubschrauber-Techniker weniger auf Speed als vielmehr auf Old Style und das Bezwingen der Mechanik ankommt.

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DM 6/25
„Ich habe vorne schon die bessere Duplex-Trommel verbaut. Bremst aber trotzdem nicht …“

Auch wenn die 900er bei Ausfahrten mit seinen Evo- und TwinCam fahrenden Kumpels immer ein wenig zu langsam ist, hat die alte Dame ihr Soll vollends erfüllt: sie rappelt, strengt hölle an, kann nur von Könnern bewegt werden und verlangt ständig nach Werkzeug – für Torsten echte Entspannung.

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Technische Daten
Modell Harley-Davidson XLH 900
Baujahr 1968

Motor
Typ V-Zweizylinder-Viertakt, ohv-Zweiventiler
Hubraum 883 ccm
Bohrung x Hub 95,3 x 101,6 mm
Vergaser S&S Super B
Luftfilter K&N
Zündung Handverstellung
Auspuff Tapered Style
Getriebe Viergang, Handschaltung
Sekundärtrieb Kette
Leistung 55 PS bei 6300/min
Drehmoment 85 Nm bei 5000/min
Vmax 165 km/h
Fahrwerk
Rahmen Einschleifen-Stahlrohrrahmen, starres Heckteil, geschraubt
Gabel H-D Springer-Nachbau
Bereifung vo./hi. 5.00 x 16 auf 3 x 16“-Felge
Bremsen vorn Duplex-Trommel, hinten Simplex-Trommel
Zubehör
Lenker H-D Springer
Tank H-D XLCH
Öltank Eigenbau
Sattel Eigenbau
Fußrasten Roadking-Trittbretter
Kennzeichenhlt. Eigenbau seitlich
Tacho MMB Mini
Metrie
Leergewicht 220 kg
Radstand 1470 mm

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Fotos: Dirk Mangartz
Fotos sind urheberrechtlich geschützt

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