Ein passendes Bike zum Traumauto? Patrick hat sich mit seiner Harley-Davidson Evo Softail diesen Wunsch erfüllt
Der Ford GT 40 war für viele DER Traum- Sportwagen der 60er Jahre und ist es wohl auch heute noch. Von John Wyer und Eric Broadley 1964 konzipiert, war er die »Rache« an Ferrari für eine gescheiterte Fusion mit Ford. Die 320 km/h schnelle Rakete mit V8-Mittelmotor wurde nur 134 mal gebaut und gewann vier Jahre in Folge, von 1966 bis 1969, die legendären 24 Stunden von Le Mans. Aber klar, das hier soll kein Automobil-Geschichtsexkurs werden, schließlich sind wir hier beim CUSTOMBIKE-Magazin. Hier geht es natürlich um ein Motorrad.
Harley-Davidson Evo Softail im GT-Look
Patrick ist Schweizer und gelernter Automechaniker auf Ford. Der GT 40 schwirrt seit seiner Lehrzeit in seinem Kopf herum. Als sich ihm die Chance bietet, eine 1998er Evolution-Softail zu erwerben, greift er zu. In ihm reift fortan der Entschluss, sein alles beherrschendes Thema »GT 40« an der Harley-Davidson Evo Softail aufzugreifen und umzusetzen. Das Bike ist mit einem Apehanger und langer Gabel versehen, »ein gräßlicher Chopper«, wie Patrick rückblickend erzählt. Folglich muss als Erstes der Lenker weichen, er wird durch eine flache Dragbar ersetzt. Die Gabel wird gekürzt und mit einer Sechs-Grad-Alubrücke von AMS wieder in den Rahmen eingebaut.
Bei den Raddimensionen entscheidet sich Patrick für je einen 21-Zöller vorne und hinten, außerdem – und um die Racing-Optik zu unterstreichen – für ein Billet-17-Zoll-Rad mit sechs Zoll Breite. Der Vierkolben-Bremssattel vorne stammt ebenfalls von AMS, hinten wurde der originale Stopper belassen, beide Sättel greifen auf gelochte 11,5-Zoll-Scheiben zu – absolut ausreichend. Der Aargauer dengelt sich darüber hinaus viele Teile selbst zurecht, so zum Beispiel die flache Sitzplatte, den Front- und Seitenspoiler sowie den satt anliegenden Heckfender.
Auch der Auspuff ist Marke Eigenbau, in der Schweiz mit ihren rigiden Bestimmungen durchaus ein mutiges Unterfangen. Die Rohre folgen der Linie des Spoilers und des Rahmens. Von vornherein ist klar, dass die Linie clean, sportlich und edel aussehen soll. Deshalb lässt Patrick den Cole-Foster-Tank sowie die Spoiler in nobles Blaumetallic tauchen, worauf dann wiederum weiße GT-40-Lettern gebrusht werden. Auch auf Katalogteile greift Patrick zurück. »Es gibt absolut keinen Grund, das nicht zu tun«, erklärt er, »schließlich war der Zubehörmarkt noch nie so prall mit hochwertigen Teilen gefüllt wie heute.« So stammt der Tacho von motogadget, Griffe und Fußrasten von CCI und der Hypercharger aus dem Hause Küry Akyn.
Neun Monate Bauzeit
Beim 1340er-Standardmotor der Harley-Davidson Softail setzt Patrick auf Alltagstauglichkeit, außer ein Dynajet-Kit für den Vergaser werden keine leistungssteigernden Veränderungen vorgenommen. Dennoch verschlingt der Umbau glatte neun Monate Zeit, die GT 40 ist Patricks fünfter Motorradumbau. Vier der Bikes haben schon wieder neue Besitzer gefunden. »Mir geht es um das Gestalten, das Umbauen und schließlich und endlich das Fertigwerden, Sammeln ist dagegen nicht so mein Ding«, erklärt der Aargauer.
Das Hobby führt dabei manchmal fast schon zu einer Art Besessenheit, die darin gipfelt, dass Patrick mitten in der Nacht aufsteht, in die Garage wankt und Ideen sofort in die Tat umsetzt. Mittlerweile kommen die Ideen aber auch beim Joggen im Wald, zum Beispiel die für den nächsten Umbau. Die Basis für das Lotus-Projekt steht zumindest schon mal bereit.
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