Beim Aufbau dieser starren Harley-Davidson FL stand der Wunsch nach »Motorrad pur« ganz oben im Lastenheft
»Es war jetzt einfach an der Zeit für ein absolut minimalistisches Bike. Motorrad pur eben.« Seit seinem 15ten Lebensjahr spielen Zweiräder in Armins Leben eine gewichtige Rolle. Heute stehen neben einer TwinCam-Harley auch diverse Honda CB und CBX in der Garage im norddeutschen Sparrieshoop, gleich neben den Zündapp-Boxern seines Vaters.
Harley-Davidson FL mit S&S-Köpfen
»Wurde mir wohl in die Wiege gelegt«, blickt der 55-Jährige auf die sauber restaurierten Bikes des alten Herrn. Neuzugang in Armins kleiner Sammlung ist eben jenes pure Gerät, das vor allem aus einem 1340er Harley-Davidson-Shovelhead-Motor mit S&S-Köpfen und Andrews-Nockenwelle sowie einem Harley-Straightleg-Starrrahmen von 1954 besteht. Dazu ein paar Räder, eine Sportster-Telegabel – fertig ist ein kompaktes Schmuckstück.

Doch auch die wenigen montierten Teile wollen sauber arrangiert werden. Fast überall legte der Maschinenbaumeister persönlich Hand an. Er schweißte den Sportster-Benzintank schmaler, versah ihn mit Stutzen für Tankdeckel und Benzinhahn und modellierte eine Sicke.
Alle Züge und Leitungen sind im Lenker verlegt
Die Vorverlegte entstand aus einem Sammelsurium verschiedener Anlagen: »Ich habe so lange gepuzzelt, bis es mir gefiel.« Alle Züge und Leitungen verlegte Armin im Inneren des Biltwell-Lenkers. »Ich wollte wenigstens eine gute Bremse haben, also konnte ich vorne keine Trommel verbauen«, zeigt der Inhaber einer Propellerfabrik auf die vordere UMAP-Scheibe mit Performance-Machine-Sattel.

Als Hebel für die Kupplung fiel ihm ein Teil von Vaters Zündapp KS 600 in die Hände, das er am Ende des langen Handschalthebels an der linken Motorseite montierte. Und weil das Bike extrem rudimentär aufgebaut werden sollte, verzichtete Armin auf Instrumente, ließ den Primärbelt offen rotieren und entschied sich für einen klassischen Öltank von Paughco mit integriertem Ölfilter.
Harley-Davidson FL – mit guten Ratschlägen zum Ziel
Viel Mühe hat er sich mit der Anfertigung sämtlicher Halter, etwa der Fender und des seitlichen Kennzeichenhalters, gegeben. »Für die Teileversorgung und bei schwierigen Fragen stand mir JB Motorcycles in Elmshorn mit Rat und Tat zur Seite«, zeigt sich Armin dankbar für den ein oder anderen Ratschlag. »Bei der Lackierung schwebte mir etwas mit Scallops und fetten roten Flakes vor. Für den Rest gab ich Danny vom Schrammwerk freie Hand«, so der Familienvater.

Seine Aufgabe erledigte der Custompainter mit Bravour. 19 Schichten Lack sorgen für echten Hochglanz. Mit dem auf die Spitze getriebenen Minimalismus hat Armin einen wahren Showwinner erschaffen, und ein besonders hübsches Alltagskrad. Glückwunsch nach nach Sparrieshoop!
