Fred Kodlin baut seit vierzig ausschließlich amerikanische V2-High-End-Bikes. Falsch! Auch eine Ducati Hypermotard findet sich im Portfolio

Extremste Showbikes, opulente Bühnen-Schocker der Oberliga, mutige technische Lösungen – vom Reibrollenantrieb über hintere Zwillingsbereifung bis zum nabenlosen Rad – das ist es, was wir mit Fred Kodlin verbinden. Dass neuerdings auch gewaltige Harley- und sogar bBMW-Bagger mit bis zu 30 Zoll großen Vorderrädern zum Markenzeichen des Masterbuilders aus Hessen geworden sind, wird den meisten von uns ebenfalls nicht entgangen sein. Aber Kodlin kann durchaus noch mehr.

Einteiler: Großen Aufwand trieb Kodlin bei der Umgestaltung des Heckrahmens und dem damit verschweißten Sitzbankhöcker

Hin und wieder schaut er über den Tellerrand und widmet sich völlig untypischen Projekten. So hat sich der preisverwöhnte Customizer, der nach wie vor viel selbst schraubt, auch schon mal eine Ducati Hypermotard vorgenommen. Kodlin wollte dem agilen Landstraßenfeger, dem bereits von Hause aus jede Menge Design mit auf den Weg gegeben wurde, seinen eigenen Stempel aufdrücken. Er ließ bei Rick‘s Motorcycles einen Satz mehrteilige Felgen in 18 und 19 Zoll anfertigen. Diese bestückte er mit Continental Race Attack Custom-Pneus – hinten mit einem 240er – und hatte damit bereits eine solide Grundlage.

Ducati Hypermotard –

Tank und Heckteil modellierte er neu, wozu das Heck des Gitterrohrrahmens umgestaltet werden musste. Schmale LED-Streifen im knappen Heckbürzel übernahmen ab sofort die Funktion der Rückleuchten. Zum schicken Öhlins-Federbein gesellte sich auch ein Lenkungsdämpfer des schwedischen Fahrwerkspezialisten. Und dem luftgekühlten L-Zweizylinder mit 1100 Kubik und hemdsärmeligen 90 PS spendierte er Carbon-Deckel und eine Rizoma-Trockenkupplung.

Drahtig und schlank: Weil dem Kodlin-Kunden die Custom-Harleys selbst mit dem größten V2 zu träge waren, gab er die DuKati in Auftrag

Edelstahl schien die richtige Wahl als Material für die 2-in-1-Auspuffanlage zu sein, die noch vor dem Hinterrad steil in den Himmel ragt. Das charakteristische Gewebe von Karbon hingegen blinzelt an vielen Stellen von Technik und Karosserie hervor. Einmal in Fahrt, übernahm Kodlin die Lackierung der DuKati höchstpersönlich – inklusive der farbigen Felgen und der markanten Grafik. Und was will uns dieses dynamische Custombike nun sagen: Ganz klar – Fred Kodlin kann auch anders.

Dirk Mangartz