Fast ein halbes Jahr waren CUSTOMBIKE und unser Schwestermagazin DREAM-MACHINES von der Bildfläche verschwunden. Und auch wenn in dieser Zeit viel über Herzblut und Leidenschaft gesprochen wurde, so war es am Ende doch eine Riesenscheiße, die da passiert ist. Nicht nur für uns …

 

Was damals geschah

Als mir und meinen Kollegen am 26. Juni mitgeteilt wurde, dass wir die Arbeit an unseren Magazinen sofort einstellen müssten und zum 1. Juli unsere Jobs verlieren würden, war das nicht nur für uns eine Schocknachricht. Wir bekamen keine Abfindungen oder dergleichen, blieben auf unseren Überstunden und jeder Menge Urlaubstagen sitzen, fanden uns von jetzt auf gleich auf der Straße wieder. Und ich erinnere mich gut, als der Insolvenz­verwalter auf die Frage, was denn mit unseren Kunden und Abonnenten sei, antwortete: »Wir werden hier verbrannte Erde hinterlassen.«
Was er damit meinte, wurde uns klar, als wir nach und nach realisierten, dass die treuesten Leser unserer Hefte keinerlei Informationen über den Wegfall der Magazine bekommen hatten und etwaige finanzielle Restforderungen aus ihren Abos futsch waren. Zwar wurde uns versichert, dass zumindest ein Teil entschädigt wurde, überprüfen können wir das aber nicht. Druck auf die Insolvenzverwaltung konnten wir auch nicht machen, da wir ja »nur« ein paar ehemalige Angestellte waren. Dass uns diesbezüglich also die Hände gebunden waren, schmerzt bis heute. Einen Zugriff auf die Daten unserer Abonnenten und die entsprechenden Verträge bekamen wir aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht.
Die Magazin-Websiten wurden abgeklemmt, am Ende blieben nur unsere Social-Media-Kanäle, um so gut es ging zu informieren. Wer weiß, wie wichtig Abonnenten für Hefte wie unsere sind und wie sauber und fair der alte Verlag, der immerhin über 40 Jahre existiert hatte, im Umgang mit seinen Kunden agiert hatte, kann sich vorstellen, wie hart das für uns war und ist.

ABO

Was bedeutet das alles für ehemalige Abonnenten? Definitiv sind eure alten Aboverträge, ob print oder digital, nicht mehr gültig. Ihr werdet keine weiteren Lieferungen oder dergleichen mehr bekommen, die alten Kontaktdaten des Huber Verlages sind schon lange nicht mehr aktiv. Auf eure seinerzeit geschlossenen Verträge haben wir keinen Zugriff. Unsere kleine, neu gegründete Firma, die »Garage21 GmbH«, hat mit dem alten Verlag keinerlei rechtliche Verbindung. Restforderungen aus alten Abonnements sind an den Insolvenzverwalter des Huber Verlages zu richten.
Wenn ihr uns trotzdem weiter unterstützen und euer Magazin pünktlich im Briefkasten haben wollt, könnt ihr gern ein neues Abo bei uns abschließen. Das geht bequem per Mail an: abo@custombike.de, über die beigelegte Postkarte in diesem Heft oder unsere Website www.custombike.de. Wir wissen, dass es nun gilt, verlorenes Vertrauen wiederzugewinnen. Aber wir sind optimistisch, dass uns das mit Ehrlichkeit und Fairness auch gelingen wird. Und wir versprechen euch, auch unter dem neuen Dach wieder mit viel Leidenschaft astreine Magazine zu produzieren.

WEBSITE

A propos Website. Wie schon erklärt, wurde auch diese im Zuge der Insolvenz abgeklemmt. Pünktlich zum Restart des Magazines ist aber auch sie wieder online, wie ihr gerade feststellt. Wir haben die Seite neu aufgesetzt und werden sie täglich mit Inhalt füttern. Auf Paywalls oder ähnliches verzichten wir dabei, alle Inhalte stehen euch frei zur Verfügung. Einen kleinen Shop haben wir ebenfalls integriert, hier könnt ihr unser Magazin direkt bei uns bestellen, innerhalb Deutschlands ist das für euch versandkostenfrei.
Wir wissen, dass zu starken, exklusiven Printtiteln ein gutes digitales Angebot gehört. Und wir haben einige Ideen in diese Richtung. Sobald wir mit dem Aufbau unserer Firma und unseren Magazinen wieder in der Spur sind, werden wir auch hier nachlegen.

CUSTOMBIKE-WETTBEWERB

Und da wäre auch schon das nächste Insolvenzopfer. Wie ihr wisst, war die Bewerbungsphase zu unserem traditionellen CUSTOMBIKE-Wettbewerb gerade in vollem Gange, als wir quasi komplett ausgehebelt wurden. Auch hier verhält es sich wie mit Abos oder dergleichen. Der Zugriff auf die Daten des Wettbewerbs, sprich zum Zeitpunkt der Liquidierung des Huber Verlages weit über einhundert eingegangene Bewerbungen, wurde uns aus rechtlichen Gründen verwehrt.
Wir werden den CUSTOMBIKE-Wettbewerb aber 2021 wieder aufleben lassen. Wann und in welcher Form das genau geschehen wird, darüber halten wir euch natürlich im Magazin und auf unserer Website auf dem Laufenden.

REDAKTIONELLES

Im letzten halben Jahr bekamen wir auf verschiedenen, teils abenteuerlichen Wegen zahlreiche redaktionelle Unterstützung, konkrete Storys und vieles mehr angeboten. Einiges davon konnten wir aufgrund der vielen Arbeit am Aufbau unserer Firma nicht ausführlich beantworten und betreuen. Jetzt, da der Neustart erst einmal geschafft ist, ist auch wieder Zeit, sich um diese Dinge zu kümmern. Nehmt also gern Kontakt mit uns auf und lasst uns CUSTOMBIKE gemeinsam wieder zu dem machen, was es seit fast dreißig Jahren ist: Das Sprachrohr für Schrauber, Motorradverrückte und Individualisten.

Arbeitet seit 1996 für den Mannheimer Huber Verlag, gehört seit 2005 zum festen CUSTOMBIKE-Magazin-Team und steuert seit 2013 das ansonsten männerbevölkerte CUSTOMBIKE-Schiff als Chefredakteurin. Beruflich hat sie jeden großen und kleinen Customtrend der letzten zwanzig Jahre mitgemacht, glaubt aber letztlich an den Erfolg von Bodenständigkeit und Konstanz – auch die Maxime für die Arbeit an Deutschlands ältestetem Magazin für umgebaute Motorräder. Sie selbst pflegt beste Kontakte in die Umbau- und Schrauberszene, nicht nur in Deutschland, weiß meistens genau, wer gerade an was baut, und berichtet mit Vorliebe über die Geschichten hinter den Motorrädern und über echte Petrolheads, die das Customizing von ganzem Herzen leben. Fürs private Zweiradglück genügt ihr eine Honda CB 400 Four, mit Baujahr 1977 gerade mal ein Jahr älter als die Chefin. Aktuell steht die Honda allerdings auf der heimischen Hebebühne und soll bald in neuem Glanz erstrahlen – a bikers work is never done.