Überalterung der Bikerszene, ach was! Wie wär’s zum Beispiel mit diesem jungen Schweden und seiner Harley-Davidson Evo
Alexander wurde früh geprägt. Immerhin arbeitet sein Stiefvater bei Calles Chopperdelar (CCS) im schwedischen Moheda, einem der größten Zubehörhändler des skandinavischen Landes. Auch ganze Bikes werden hier gefertigt. Und so durfte Alexander seinem Stiefvater früh beim Schrauben an dessen eigenem Bike zur Hand gehen und erlangte so erste Fertigkeiten.
Harley-Davidson Evo – Goldammer als Vorbild
Selbstverständlich gehörten auch die passenden Zeitschriften immer zum Haushalt der Erikssons. In einer entdeckte Alexander Roger Goldammers Siegerbike, mit dem der Kanadier 2004 seinen ersten von inzwischen drei AMD-Weltmeistertiteln gewann. Begeistert von dem Bike begann Alexander, ein ähnliches Projekt zu planen, nahm sogar Kontakt mit dem Kanadier auf. Außerdem hatte Alex das Glück, einen Job bei Calles Chopperdelar zu bekommen, den ihm sein Stiefvater besorgte.
Der Wechsel ins Profilager war perfekt. Bald begann er mit seiner Version des Goldammerbikes. Es gelang und erhielt sogar eine Zulassung. Zwar testete der Erbauer sein Gefährt, aber nicht lange, dann kaufte ihm ein Kunde sein Erstlingswerk ab. Der Rookie hätte auf Dauer eh nichts damit anfangen können. Ihm fehlt nämlich etwas Entscheidendes: der passende Führerschein. Und bisher fand er nie die Zeit sich damit zu beschäftigen. Und ein nächstes Projekt musste außerdem her, das Ergebnis seht ihr auf diesen Seiten.
Parts sammeln für die Harley
»Ich überlegte zuerst, ein Bike aus den Fünfzigern zu restaurieren. Nur mit ganz leichten Umbauten. Diese Idee ist aber bisher nicht über das Planungsstadium hinaus gekommen«, erzählte uns der führerscheinlose Schrauber. Dafür sammelte er bald die nächsten Parts für eine weitere Harley. Die sollte aber, im Gegensatz zu seinem ersten Umbau, komplett einfach aufgebaut sein.
Als Basis diente diesmal der hauseigene Wishbone-Starrrahmen von CCS. Das Vorderrad, in gewöhnlichen 21-Zoll, wird von einer Sportster-Gabel geführt. Hinten rotiert ein schmaler Shinko 5,00-16. Die meisten Blecharbeiten hat der junge Customizer, der unter dem Namen Axelsander Motor Co. firmiert, selbst durchgeführt. Nur den Tank bezog er von Cole Fosters Bude Salinas Boys.
Harley-Davidson Evo – schick und fahrbar
Bei einigen Parts durfte er sich auch im Regal seines Arbeitgebers bedienen. So entstand ein schickes, einfach zu fahrendes Bike, mit dem Alex viel Spaß haben könnte, wenn er denn einen Führerschein besäße. »Meine freie Zeit verbringe ich im Fitnessstudio oder beim Biertrinken. Mal sehen, ob es mit dem Schein irgendwann klappt. Dafür habe ich aber schon wieder neue Pläne. Ich glaube, mein nächstes Bike wird ein typisch schwedischer Langgabler.« Spricht’s und rollt für die Fotoshoots an uns vorbei. Sollte Alexander zu den Typen gehören, die lieber Schrauben anstatt zu fahren? Egal, wir sind auf sein nächstes Projekt gespannt.