Diese BMW R 80 G/S wurde für den harten Alltag in der City gebaut. Sie ist damit alles andere als was »Leichtes für Zwischendurch«

Wie stellt ihr euch ein ideales Stadtmotorrad vor? Nein, gemeint sind nicht die nutzwertigen Kurierkoffer, auch keine poppigen Automatikroller. Ein Stadtbike für die coolen Jungs. Mit Stil, aber hohem Alltagsnutzen.

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Bei Urban Motor in Berlin hatte man eine Definition gefunden, die dem Ideal sehr nahe kommt. Peter und Werkstattmann Michael nahmen ältere BMW G/S-Enduros, unterzogen diese einer Generalüberholung und gestalten die Peripherie komplett neu. Und auch wenn es Urban Motor nicht mehr gibt, so setzten die Berliner doch Maßstäbe, als sich die Scrambler vor einigen Jahren aufschwangen, zum Trend zu werden.

BMW R 80 im klassischen Street-Scrambler-Stil

McQueen nannten die Hauptstädter ihre Schöpfung, die durch BoxUp 2-in-1-Auspuffanlage, knapp geschnittene Schutzbleche, Kreuzspeichen-Räder der Nachfolgerin R 100 GS mit Pirelli Scorpion-Reifen und Detailarbeit im Stil alter Street Scrambler daherkommt. Ein hochwertiges Wilbers-Federbein konnte auf Wunsch geordert werden. »So entsteht mit relativ wenig Aufwand ein bezahlbares, perfektes Berliner Stadtbike«, erklärte Peter damals mit Blick auf den grellen Tank im Originallack Touareg-Blau.

Die Kreuzspeichenräder stammen von neueren GS-Modellen

Weil das Konzept so gut ankam, war es eine Kleinserie, die bei Urban Motor entstand. »Als Basis gehen auch die /5 bis /7-Modelle für noch klassischeren Look oder aber auch die Paralever-GS mit verbessertem Fahrwerk«, erläuterte Peter, der die Kreuzberger Firma, spezialisiert auf europäische Zweiventiler und Exoten, gegründet hatte.

Zuverlässig und wendig

Der Vorteil der McQueen-BMW war nicht nur der für ein Unikat günstige Preis, auch die problemlose und wendige Fahrbarkeit sowie die bekannte Zuverlässigkeit der klassischen BMW-Boxer empfahlen den Scrambler für den Alltag im Gewimmel. »Was Leichtes für die Stadt halt, wo Style und nicht Höchstleistung zählt«, brachte es der Berliner auf den Punkt. Schade, dass das Kapitel »Urban Motors« später dauerhaft geschlossen wurde.

 

Dirk Mangartz