Aus der Flut umgebauter Zweiventil-Boxer sticht diese BMW R 100 GS hervor … auch weil sie nicht dem seinerzeit üblichen Cafe-Racer-Trend folgte
Urban Motor war eine der Firmen, die bei der großen Rennaissance von BMW-Umbauten ordentlich mitmischte. Neben Kundenaufträgen nahm man sich einmal im Jahr auch die Zeit, ein Motorrad ganz nach dem eigenen Geschmack und ohne Vorgaben umzubauen. So entstand 2019 diese hübsche BMW R 100 GS. In Anlehnung an die Dirtbikes der 1970er wurde das Bike von allen Lackteilen befreit und bekam das Spritfass, das Insidern als »Toastertank« bekannt ist.
Scramblerstyle für die BMW R 100 GS
An der Front wird die hochbeinige BMW mittels progressiver Wilbers-Federn tiefergelegt. Hinten arbeitet das passende Federbein. Soziusrasten und -sitzplatz fallen wegen des gekürzten Heckrahmens weg. Unter der Scrambler-Sitzbank versteckt sich die doppelflutige Edelstahl-Auspuffanlage.

Um Platz für die hochgelegte Krümmerführung zu schaffen, ersetzten die Urban-Jungs den Luftfilterkasten durch offene K&N-Filter und verbannen die riesige Batterie unter den Schwingendrehpunkt. Trotz der Dirtbike-Optik muss auf eine Straßenzulassung nicht verzichtet werden.
In nur sechs Tagen entstand der Umbau
Was dafür noch fehlte, war ein winziger Alufender und der seitliche Kennzeichenhalter an der Kardanschwinge. Dann sind die sechs arbeitsreichen Tage auch schon vorbei. Tage? Aber die Maschine heißt doch »Six Nights«? Stimmt. Die sechs Nächte waren der verdiente Ausgleich für all die Mühe.
Info | urban-motor.de

Thomas Kryschan
Thomas Kryschan, fährt ab seinem vierten Lebensjahr zunächst Zweitakter jeden Hubraums, bevor er für anderthalb Jahrzehnte in die vierzylindrige Streetfighterszene abtaucht. Beseelt vom Umbauvirus, identifiziert er Spender und Baujahr jedes Anbauteils. Erst beim Huber Verlag tauscht er seine Schraubenschlüssel zeitweilig gegen Schreibgerät.
Schneider Wolfgang
Die wären besser sechs Tage in Urlaub gefahren.