Weil BMW lieber Tourensportler und Reiseenduros fertigt, hat eine Tuning-Firma ihren schwarz-lässigen R 1200 Cafe Racer halt selbst gebaut.

»Kein ABS, keine Heizgriffe, keine BMW«, Michael Welsch hatte ein gutes Maß an Humor, mit seiner Firma »Rennkuh« kannte er die Boxerseele in und auswendig. Leider verstarb der Boxerfan und -schrauber 2019, an seine Umbauten erinnern wir uns dennoch gern. Auch an seinen Cafe Racer, der ihm die humorvollen Eingangsworte entlockte.« Denn trotz dieser, hatte ihn BMW selbst zum Bau seiner Retro-Bikes inspiriert.« Vielleicht erinnert sich noch jemand: BMW hat Ende 2008 Entwürfe der LoRider gezeigt. Allerdings unterschied sich die November 2008 auf der EICMA realisierte Custom Concept-Studie dann deutlich von den knackigen Zeichnungen.

Retro, als Retro noch kein Trend war

Enduro-Reifen, vertikal angeordnete Doppelscheinwerfer und Wave-Scheiben nahmen dem Konzept viel von seinem Pfiff. Das wollte Michael nicht gefallen, zudem eine Serienfertigung der Custom Concept kaum zu erwarten war. Also entwickelte er seinen eigenen Cafe Racer, den er fortan »Retro« taufte.

Ursprünglich war die „Retro 2“ eine R 1200 ST. Ja genau, diese schäbige Kröte mit dem kathedraligen New Edge-Scheinwerfer

Von diesem Sondermodell stellte er höchstens zwei im Jahr her, die bleibt richtig selten, erzählte der BMW-Spezialist damals. Das Bike hier war die zweite jemals gebaute Retro. Die erste sah sehr ähnlich aus, hatte aber ein seitliches Nummernschild und keinen Frontfender.

BMW – vom Tourer zum Custom-Sportler

In seinem Laden an der Grenze von Hessen, Bayern und Baden-Würtemberg modelte er also biedere R 1200 ST zu klassischen Sportlern um. »Ich habe bei der Planung locker zehn Kisten Hefeweizen versoffen«, grinste Michael damals. Schließlich konnten von der einstmals verkleideten ST nur Rahmen, Telelever, Paralever-Schwinge und Antriebseinheit übernommen werden.

Die obere Gabelbrücke umschließt einen kleinen MMB-Tacho

Beim Radprofi Böhm aufgebaute 16 Zoll-Räder im Kreuzspeichen-Design ersetzten also die serienmäßigen Gussräder, ein Tank mit Tankdeckel aus dem eigenen Programm und seitlich angebrachter »mechanischer Benzinuhr«, ein Aluminium-Höcker und ein Minimal-Cockpit mit MMB-Tacho kennzeichnen die Retro. Mit Rundscheinwerfer und modifiziertem Serienlenker wird aus New Edge-Krad ein fetziger Cafe Racer.

Klappbare Blinker

Und weil das Baujahr 2011 neben den verbauten Lenkerblinkern auch hinten Fahrtrichtungsanzeiger notwendig macht, hatte Michael die hinteren Blinker kurzerhand klappbar gestaltet. »Wer sie nicht sehen will, klappt sie halt nach innen«, wieder dieser eigene Humor.

Die hinteren Blinker verschwinden bei Bedarf unsichtbar unter dem Höcker

Dem Motor verpasste Mister Rennkuh eine leichte Leistungskur. Mit neuer Nockenwelle und einem Auspuff aus dem eigenen Programm steigerte er das maxiamale Drehmoment auf erquickliche 120 Newtonmeter. Mit den 195 Kilo, die die stark abgespeckte 1200er mit leerem Tank auf die Waage bringt, hat der kräftige Boxer-Motor ein leichtes Spiel. Untermalt von bassigem Zweizylinder-Klang fegt die schwarze Sport-BMW die kurvenreichen Straßen am Main entlang. Michael blickte auch zum Abschied schelmisch: »Rennkuh, nicht BMW! Kein ABS, keine Heizgriffe, keine BMW.«

Info | rennkuh.de

 

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