Kupfer ist nicht nur ein gut formbares Metall sowie ein perfekter Strom- und Wärmeleiter, es ziert auch diese Triumph 6T ganz hervorragend.

Bei Mean Machines aus Weitramsdorf, nahe dem fränkischen Coburg, scheut man keine Aufgaben, erst recht keine großen und auch keine neuen. Als der Besitzer einer Triumph mit seinem Umbauwunsch an Jefe Benni Adler herantrat, da hatte Mean Machines zwar schon einige Erfahrungen mit Engländern gesammelt, aber die Firma war weit davon entfernt, eine Engländerschmiede zu sein. Doch Benni ist dafür bekannt, sich intensiv mit der Materie zu befassen und anschließend genau zu wissen, was zu tun ist. 

Die Triumph 6T war in erbarmungswürdigen Zustand

Die angelieferte Triumph 6T von 1953 war in erbarmungswürdigem Zustand, verunstaltet von diversen Vorbesitzern. Nach eingehender Begutachtung wurde beschlossen, nur Rahmen und Motor zu verwenden, letzteren aber erstmal einer eingehenden Revision durch Motorprofi »Bär« zu unterziehen. Kurbelwellenlager und Pleuellager wurden erneuert, Übermaßkolben und neue Ventile verbaut, Verschleißteile ersetzt und alles abgedichtet.

Auch wenn es mittlerweile in Deutschland wirklich wieder viele Triumph-Umbauten gibt, wir können eigentlich nicht genug davon bekommen, und sind froh über jede neue Kreation und Variation. Wie sie fährt? Na, gut natürlich

Modifiziert wurden Ölpumpe und Zündung, bei Triumph-Motoren eine absolut sinnvolle Tuningmaßnahme, ebenso ein neuer 930er-Amal-Vergaser. Der Rahmen wurde geglättet, im hinteren Rahmendreieck eine Ritzelbremse von SSC eingepasst, dann in Schwarz glänzend lackiert.

Das Scheinwerfergehäuse fristete ihr Dasein als Gießkanne

Durchweg alle Blecharbeiten führte Mean Machines durch. Der Öltank wurde aus mehreren gerundeten Blechen zusammengeschweißt, der Rear Fender klassisch über die Rollenstreckmaschine gezogen. Der Cole-Foster-Tank stammt aus dem Zubehörprogramm von CCE und wird in der Customszene sehr gerne verwendet. Das Scheinwerfergehäuse fristete sein Dasein als Gießkanne der Nachbarin und ist aus Kupfer!

Die kupferne Gießkanne der Nachbarin sollte als Scheinwerfergehäuse herhalten

Kupfer: Das war die Idee, die die Grundlinie des Bikes zieren sollte. Kupfer. Das ist es, was dieser Triumph hervorragend steht. Kupferelemente ziehen sich durch das ganze Bike, so sind die Endstücke des Auspuffs verkupfert wie auch die Pedale der Fußrastenanlage. Diese wiederum ist kompletter Eigenbau, extra vorverlegt für die langen Beine des Besitzers (Benni hat eine Kleinserie davon für großgewachsene Triumph-Fahrer aufgelegt). Als passender Farbton wurde außerdem Kupfer von House of Kolor gewählt. 

Triumph 6T mit Harley-Frontend

Vorne ist eine VL-Harley-Springergabel.Replika mit einer von Mean Machine angepassten Tokico-Zweikolben-Bremsanlage verbaut. Die Kiste rollt auf Alufelgen von Morad, eingespeicht mit polierten XL-Sportster-Aluradnaben. Ein schöner kleiner Lenker aus VA, bei MM »Snake« genannt, wurde ausgewählt und zusammen mit Armaturen von Kustom Tech verbaut. Zum Abschluss noch Probelauf, Probefahrt, Übergabe. Täglich Brot in einem Custom-Workshop. Es fügt sich, dass zum Fototermin der Chopper wieder zum Service nach Weitramsdorf kam. So entstanden diese Bilder aus der »Kupferwerkstatt«.

Info | mean-machines.de

 

Customizerkurt
Kustomizerkurt bei

Kurt Goller, Jahrgang 1965, schreibt als »Kustomizerkurt« für die CUSTOMBIKE. Der Zweiradmechanikermeister arbeitet im Hauptberuf bei SSCycle und steht auf alte Motorräder mit Charakter. So befindet sich eine 1977er Harley-Davidson Shovelhead FXE ebenso in seinem Besitz, wie eine 1991er EVO-Softail und eine 1994er Kawasaki ZR 550.