Die Suzuki VS 1400 Intruder war jahrelang ein Liebling in der Umbauszene. Inzwischen sehen wir sie zwar seltener, aber eine treue Gemeinde schraubt weiterhin am Vorzeigecruiser aus Japan. Gute Sache, wie diese krasse Trude aus dem Osten belegt.

Die kleine Schmiede »Extremebikes« aus Sachsen macht ihrem Firmennamen gern alle Ehre. Dieser Umbau auf Basis einer 90er Jahre Suzuki Intruder macht da keine Ausnahmen. Auftraggeber war Thomas, der Extreme-Chef Eddie seine Vorstellungen von einem abgefahrenen Bike schilderte.

Suzuki VS 1400 Intruder – Krasse Dimensionen, bitte!

Er wollte ein fettes Hinterrad und überhaupt krasse Dimensionen, ließ Eddie und seinen Jungs aber darüber hinaus freie Hand. Die organisierten erst einmal als passendes Bike – eine zerlegte Trude.

Die Heckwalze wird vom Fender vor der Abwärme der beiden Tüten geschützt. Für den Fahrer kann’s dagegen schon hot werden, was aber gerade bei Bandscheibenvorfällen eine gute Sache ist

Erste Überlegungen ergaben, dass sich ein breiter Schlappen im Heck mit dem vergleichsweise schmalen Vorderrad nicht wirklich verträgt. Daher machten die Freiberger Nägel mit Köpfen und setzten auf die Kombination von einem 200er vorn und einem 300er hinten auf passenden Felgen.

Suzuki VS 1400 Intruder mit Eigenbau-Schwinge

Die wiederum besitzen bis zu 120 Speichen, die in einem auffälligen gekreuzten Design gesetzt wurden. Diese Wahl verlangte nach einigen Modifikationen und so manchem Eigenbau. So entstand die breite Schwinge in Gitteroptik nach eigenen Vorstellungen.

Wahrlich extrem: 300er-Reifen im Heck, massiver Tank, brachiale Auspuffrohre unter dem knappen Sitz

In der Konstruktion läuft der Kardan, der über ein doppeltes Gelenk verfügt. Um dem vorderen Reifen ebenfalls Platz zu bieten, frästen die cleveren Sachsen neue, supercleane Gabelbrücken. Sauber gibt sich auch der Lenker. Der ist ebenfalls ein eigenes Produkt und beherbergt in seinem 35-Millimeter-Edelstahlrohr die Blinker, alle Kabel und den integrierten Gaszug, Minitaster sind für die Befehle zuständig.

Eigenbau-Schutzbleche vorne und hinten

Die Armaturen stammen von Arlen Ness. Das Frontend wird von einem selbst gedengelten Alufender und einem Scheinwerfer von P&W vervollständigt. Den Abschluss bildet ein ebenfalls selbst angefertigter und sehr knapp gestalteter Heckfender aus Stahl, der den fetten Gummi vor der Abwärme der hinter dem Sitz hochgeführten Auspuffendtöpfe schützt.

Viel Eigenleistung war für den Umbau erforderlich. So ist die Schwinge komplett selbst erdacht und gebaut

Auch bei der Krümmerführung waren die Schrauber sehr kreativ und kreierten eine verschlungene Anlage, die wir so noch nicht gesehen haben. Behilflich bei dieser Lösung war das frei geräumte Rahmendreieck unter dem schmalen Sitz, den der Kunde selbst beisteuerte. Die zweifarbige Sitzschale diente dann auch als Farbvorgabe für das restliche Bike, das die Lackierer in beige und braune Töne hüllten. Es muss ja nicht immer Mattschwarz sein. 

Infos | extremebikes.de

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Jens Müller