»Eine Harley umbauen, das kannst du immer, dafür gibt es ja Teile ohne Ende« – eine Intruder ist da schon eine größere Herausforderung. Edgar und seine Suzuki M1800R.

Jeder fährt Harley und hält sich für den King«, Edgar weiß genau, warum er dem Milwaukee-Hype gelassen die kalte Schulter zeigt, es war für ihn schon immer spannender, sich den japanischen Modellen zu widmen. Die hier gezeigte Suzuki ist folglich nicht sein Erstkontakt mit den Nippon-Cruisern.

Wiederholungstäter – Edgars zweite Trude

Schon einmal fuhr Edgar Intruder. Viele Teile seines damaligen Umbaus hatte er von Fachmann Roland Stocker, die Räder waren Sonderanfertigungen vom Spezialisten Peter Böhm. Die damals extra angefertigten Radnaben wurden gar für Edgars Trude zum allerersten Mal überhaupt gebaut.

Knackig: Sowohl Einzelsitz als auch Heck sind kurz und knapp gehalten

Und natürlich hatte der passionierte Japan-Fahrer auch selbst ordentlich Hand an den eigenen Umbau gelegt. Dass er sein Bike irgendwann verkauft hat, tat ihm lange leid. Den Motorrädern schwor er aber nie ab, fuhr Sportbikes im harten Renneinsatz.

Suzuki M1800R – Nie im Originalzustand gefahren

Der Wunsch, wieder einen Cruiser zu fahren, wurde trotzdem immer stärker. Dass es wieder eine umgebaute Suzuki werden würde, war ebenso klar. »Letztlich kaufte ich die M1800 nur zum Customizen. Ich bin sie nie im Originalzustand gefahren«, erklärt Edgar, der direkt Hand anlegte, einen neuen Auspuff anbaute und das doch arg schwülstige Serienheck änderte.

Der sportliche Look setzt sich am Frontend fort – dort war die V-Rod-Lampe erste Wahl

Für ein ganz großes Tabula rasa reichte die Zeit des vielbeschäftigten Vertriebsleiters allerdings nicht. Zeit, sich einen kongenialen Partner für den Komplettaufbau zu suchen. Da Edgar mit den Parts von Stocker seinerzeit gute Erfahrungen gemacht hatte, führte ihn der erste Weg zu Michael Zupritt, Chef des Teilehändlers MIZU.

Suzuki M1800R – Geplanter Rundumschlag

Der hat nicht nur das komplette Programm von RST vor einiger Zeit übernommen, sondern fertigt auch immer mal wieder Umbauten mit den hauseigenen Parts an. »Michael und ich haben einen Rundumschlag geplant. Ich habe die Ideen geliefert, er hat sie mit seinem Team umgesetzt«, erzählt Edgar.

Der Tacho ist in den Tank von H&B sauber eingelassen

Bis auf den Motor blieb kein Teil original. Die absoluten Experten in Sachen Japan-Umbauten lieferten die Parts für die Trude. Ein Federbein von Thunderbike macht die Fuhre noch geschmeidiger, in den H&B-Tank wurde der Tacho integriert, die Räder stammen von RST selbst, genau wie sämtliche Instrumente.

Die V-Rod-Lampe hat schon viele Umbauten aufgehübscht

Der Auspuff ist aus dem Hause Miller, die Blinker von Kellermann sowieso Klassiker. Nur ein Teil darf dann doch aus Amerika kommen. Es sei verziehen, die Lampe der Harley V-Rod hat schon viele Umbauten aufgehübscht. Bei der Farbgebung entschied sich Edgar für ein mattes Silber, »wo früher immer alles schwarz war fand ich das einfach netter«.

»Ich bin meine Suzuki nicht einmal im Originalzustand gefahren. Sie wurde nur zum Customizen gekauft«

Nach fast einem Jahr, in dem immer wieder an der Trude gebastelt wurde, steht das Schmuckstück nun endlich langfristig in seiner Garage, »obwohl, das eine oder andere würde mir da schon noch einfallen …«

Info |  rst-performance.com

 

 

Arbeitet seit 1996 für den Mannheimer Huber Verlag, gehört seit 2005 zum festen CUSTOMBIKE-Magazin-Team und steuert seit 2013 das ansonsten männerbevölkerte CUSTOMBIKE-Schiff als Chefredakteurin. Beruflich hat sie jeden großen und kleinen Customtrend der letzten zwanzig Jahre mitgemacht, glaubt aber letztlich an den Erfolg von Bodenständigkeit und Konstanz – auch die Maxime für die Arbeit an Deutschlands ältestetem Magazin für umgebaute Motorräder. Sie selbst pflegt beste Kontakte in die Umbau- und Schrauberszene, nicht nur in Deutschland, weiß meistens genau, wer gerade an was baut, und berichtet mit Vorliebe über die Geschichten hinter den Motorrädern und über echte Petrolheads, die das Customizing von ganzem Herzen leben. Fürs private Zweiradglück genügt ihr eine Honda CB 400 Four, mit Baujahr 1977 gerade mal ein Jahr älter als die Chefin. Aktuell steht die Honda allerdings auf der heimischen Hebebühne und soll bald in neuem Glanz erstrahlen – a bikers work is never done.