Wie jede Menge Aluminium in Form einer »Mülleimer-Verkleidung« an die Moto Guzzi V7 von TV-Mann Barry Weiss kam.

In den USA ist Barry Weiss wohl bekannt. Als einer der Protagonisten der TV-Serie »Storage Wars« stöbert der »The Collector« genannte Schauspieler Lagerräume zwischen Kanada und Texas auf und sucht darin nach wertvollen Gegenständen. Barry interessiert sich auch im wahren Leben für die schönen Dinge, für Antiquitäten und Sammlerstücke und … für alte Fahrzeuge.

Barrys Fuhrpark kann sich wahrlich sehen lassen

Obwohl der Alltag als Schauspieler in Los Angeles in den vergangenen Jahren wenig Zeit für Hobbys ließ, führte Barry – wann immer möglich – eines seiner Autos – wie das mattschwarze Cadillac Ledsled und sein verrücktes Bubblecar – oder eines seiner Motorräder – etwa einen Triumph-Flattracker, seine Ducati 916 oder den 1958er Gilera-Roadracer – aus.

Kaum zu glauben: Unter der monströsen und polierten Aluminium-Verschalung steckt eine beinahe serienmäßige Moto Guzzi V7

Die Inspiration für einen vollverkleideten Racer holte sich der Entertainer aus den Fünfzigerjahren. Er wollte ein Straßenbike, das mit einer Dustbin-Verkleidung ausgestattet war, jener badewannenförmigen Verschalung, die vor allem bei italienischen Rennmaschinen Mitte der Fünfziger bis über das Vorderrad reichte. Zeitgenössische Motorradfahrer behaupteten, diese Verkleidungen sähen aus wie Mülleimer, daher der Name »Dustbin«. 

Moto Guzzi V7 als Basis für den Dustbin-Racer

Also besorgte sich Barry eine 2009er Moto Guzzi V7 und brachte diese zum kalifornischen Spezialisten Pro Italia nach Glendale. Hier wurde das Bike auf Highspeed getrimmt. Zurückverlegte Fußrasten, tief angeschellte Stummellenker, schmale 18-Zoll-Sun-Räder und Sachs-Federbeine sollten den Grundstock für dieses außergewöhnliche Bike bilden. Der 90°-V2 mit 750 ccm blieb serienmäßig, erhielt aber die spacigen Ray-Gun-Auspuffschalldämpfer einer BSA Rocket 3 mit ihren drei kleinen Röhrchen am Ende. Passt. 

Eng anliegend: Dellen im Tank an den passenden Stellen ermöglichen langliegendes Dahinrasen ohne abstehende und damit bremsende Körperteile

Während die Guzzi bei Pro Italia technisch modifiziert wurde, kümmerte sich 800 Kilometer weiter nördlich Evan Wilcox um die Bodyparts. Der in Ukiah beheimatete Alu-Profi formte die Verkleidung, den Benzintank und auch die Höckersitzbank von Hand aus Aluminium. Evan versenkte geschickt die LED-Scheinwerfer in den Seiten der Dustbin-Fairing und die Rückleuchten im prallen Alu-Heckteil.

Moto Guzzi V7 für langliegendes Dahinrasen

Außerdem formte er die Verkleidung so ergonomisch, dass Barry problemlos lang liegend die Höchstgeschwindigkeit ausloten kann. Alleine die handgedengelte Verkleidung kostete den TV-Mann rund 5.500 Euro. Und der ist überglücklich. Barrys Ideen wurden perfekt umgesetzt und sind zu einem Motorrad verschmolzen, das kein zweites Mal existiert. Und das in seiner kleinen Sammlung garantiert die Blicke auf sich zieht.

 

Alain Sauqet